15 Jahre Nadja
Nadja Morgner ist schon seit 2009 bei der IMTB. Das sind 15 tolle Jahre.
Nadja Morgner ist schon seit 2009 bei der IMTB. Das sind 15 tolle Jahre.
E-Scannen?
Anders, als man auf den ersten Blick glauben könnte, hat das „E“ nichts mit „elektronisch“ zu tun. Gemeint ist vielmehr: „ersetzend“. Das ersetzende Scannen sieht vor, dass Dokumente so gescannt und weiterverarbeitet werden, dass sie das Original im Nachhinein vollständig ersetzen können. Der Beweiswert bleibt auch digital erhalten, wodurch das Papieroriginal vernichtet werden kann. Das ist dank der Technischen Richtlinie 03138 (TR RESISCAN) des BSI möglich, die aufzeigt, welche Vorgaben zu erfüllen sind, damit Original und Digitalisat gleichwertig behandelt werden können.
Der Vorteil des ersetzenden Scannens?
Man spart viel Archiv- und Lagerraum, weil Papier nicht in Akten und Kisten aufbewahrt werden muss. Die tägliche Eingangspost wird platzsparend in einem digitalen Vorgangsbearbeitungssystem (E-Akte Bund) gespeichert und von dort aus kann mit den Digitalisaten direkt medienbruchfrei gearbeitet werden.
Bedenkt man die Größe vieler Bundesbehörden, liegt schnell auf der Hand, warum die Verwaltung stark vom E-Scannen profitieren kann. Gemeinsam mit dem BMI arbeiten wir als IMTB daran, eine einheitliche Scanlösung für das ersetzende Scannen aufzustellen, um die Bundesverwaltung zukunftssicher und effizienter zu machen. Das Besondere daran: Wir blicken in diesem Projekt nicht nur auf eine Behörde, sondern erarbeiten im Zuge der Dienstekonsolidierung eine Lösung für die gesamte unmittelbare Bundesverwaltung. Die Dienstekonsolidierung zielt darauf ab, die digitale Transformation der Bundesbehörden voranzutreiben und die dabei entstehenden IT-Maßnahmen zusammenzuführen, um Redundanzen zu vermeiden.
Nach einer intensiven Vergabephase steht zudem nun fest, dass uns DXC Technology als Softwaredienstleister bei diesem Vorhaben zur Seite stehen wird. Mit einem Team aus BMI, IMTB, ITZBund, BVA und DXC werden wir nun daran arbeiten, den Scan-Dienst zentral im ITZBund aufzubauen. Geplant ist, dass dieser bis zum Jahr 2025 in den Behörden in Betrieb geht und dort ein digitaleres Arbeiten ermöglicht.
Seit Ende des Jahres 2009 werden im Land Brandenburg Rechtsvorschriften (Gesetze und Verordnungen) im elektronischen Gesetz- und Verordnungsblatt (GVBl.) verkündet. Die Ausfertigung der Rechtsvorschriften erfolgt ebenfalls ausschließlich elektronisch, unter Einsatz einer qualifizierten elektronischen Signatur (qeS).
Brandenburg ist damit das erste und einzige Bundesland (Stand: Dezember 2023), welches den gesamten Prozess von der Vorbereitung der elektronischen Ausfertigung bis zur elektronischen Verkündung des Gesetz- und Verordnungsblatts innerhalb eines medienbruchfreien digitalen Prozesses umsetzt. Hierfür setzt Brandenburg das Fachverfahren EL.NORM ein.
Ein Team der IMTB unterstützt seit 2008 das Ministerium der Justiz (MdJ) Brandenburg bei der Digitalisierung und Reorganisation zur Modernisierung des Ausfertigungs- und Verkündungsprozesses sowie bei der Konzeption und Umsetzungsbegleitung der Fachanwendung EL.NORM.
Die Notwendigkeit einer schnellen, rechtssicheren elektronischen Normverkündung wurde auch durch die Bundesregierung erkannt. Seit 31.01.2023 ersetzt das elektronische Bundesgesetzblatt die gedruckte Fassung und ist das alleinige Verkündungsorgan der Bundesrepublik Deutschland für Gesetze und Rechtsverordnungen.
Spätestens mit dem Eintreten der Corona-Pandemie wurde die Notwendigkeit einer schnellen, rechtssicheren elektronischen Normverkündung für alle Bundesländer offensichtlich, welche sich bislang mit dem Thema noch nicht intensiv auseinandergesetzt hatten.
Vor dem bestehenden Hintergrund und angeregt durch das, von verschiedenen Bundesländern signalisierte Interesse, schließen sich die Länder Brandenburg und Hessen zu einem länderoffenen Entwicklungs- und Pflegeverbund EL.NORM zusammen, um die im Land Brandenburg realisierte und seit langem erfolgreich eingesetzte Fachanwendung EL.NORM kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Das Team der IMTB ist stolz darauf, das MdJ Brandenburg auch bei der Aufgabe der Gründung des Länderverbunds EL.NORM beratend begleitet zu haben. „Durch die Gründung des Länderverbunds EL.NORM und die hierfür in Vorbereitung auf die Einführung im Land Hessen umgesetzten Anpassungen an der Fachanwendung EL.NORM, wurde eine flexible Lösung geschaffen, welche nun eine schnelle Einführung in allen interessierten Bundesländern ermöglicht.“ (Moritz von Tschirnhaus, Manager, IMTB)
Brandenburg gründet Länderverbund zur elektronischen Normverkündung, URL.: Brandenburg gründet Länderverbund zur elektronischen Normverkündung | Landesregierung Brandenburg – zuletzt abgerufen am 12.12.2023
Entwicklungsverbund für EL.NORM, URL.: Brandenburg/Hessen: Entwicklungsverbund für EL.NORM | move – moderne verwaltung (move-online.de) – zuletzt abgerufen am 12.12.2023
IMTB unterstützt das BMJ bei der Digitalisierung der Verkündung im Bundesgesetzblatt, URL.: https://www.imtb.de/2023/05/16/e-verkuendung-bmj – zuletzt abgerufen am 12.12.2023
Im Gespräch mit unserer Kollegin Jana Siekmann, die in Wien lebt.
Liebe Jana, Du bist jetzt etwas über ein Jahr bei der IMTB. Was hast Du vorher beruflich gemacht?
Vorher habe ich eine Menge studiert. Ich habe zwei Bachelorabschlüsse, der eine in Kultur- und Sozialanthropologie und der andere in Pädagogik. Mit „Management von EU-Projekten“ habe ich dann noch einen fachübergreifenden Master draufgesetzt. Das war sehr spezialisiert, von Projektantrag und Projektidee bis hin zum Evaluieren und Reporten von Projekten. Mit dieser Qualifikation bin ich dann noch während des Studiums bei einer Versicherung gelandet. Da habe ich mit Prozessmanagement angefangen und war dann über sieben Jahre dort.
War das schon in Wien? Denn da lebst Du ja.
Ja.
Wie lange lebst Du eigentlich schon in Wien?
Seit ich angefangen habe zu studieren. Ich war gerade 20 geworden. Es sind jetzt also schon fast 15 Jahre.
Und Du fühlst Dich da auch wohl, oder?
Ja, es hat aber eine Weile gedauert. Wien ist eine superschöne Stadt. Man kann da echt toll leben und hat eine hohe Lebensqualität. Ich habe dort auch meinen Mann kennengelernt. Er ist Wiener und er findet natürlich, dass Wien die tollste Stadt der Welt ist. Ja, und so bin ich in Wien kleben geblieben. Das war aber nicht der Plan.
Und nach sieben Jahren bei der Versicherung fandest Du dann, dass es jetzt auch mal Zeit für etwas anderes ist.
Genau.
Wie bist Du darauf gekommen, von Wien aus für die IMTB zu arbeiten? Hattest Du gleich eine Arbeit in Deutschland im Blick?
Nein, gar nicht, obwohl in meiner Familie alle einen deutschen Pass haben, war das keine Option. Aber mein Schwager kannte die IMTB und hat schon mehrere Jahre lang versucht, mich zu rekrutieren, und dann habe ich mich endlich mal beworben.
Wie lief dann Dein Bewerbungsprozess ab? Gab es da besondere Herausforderungen?
Für mich war der Prozess eigentlich derselbe wie für alle anderen. Für die IMTB waren es intern allerdings andere Prozesse. Ich kann mich noch gut erinnern, wie schwierig es manchmal war, weil die Verantwortlichen bei der IMTB sich dazu sehr viel überlegen mussten: anderes Steuersystem, anderes Sozialversicherungssystem und so weiter. Mein Bewerbungsinterview war im Februar und den Vertragsentwurf hatte ich dann in der letzten Maiwoche. Also es hat sich schon ein bisschen gezogen.
Kannst Du uns erzählen, wie es dann für Dich von Wien aus mit der Arbeit bei der IMTB losging?
Die ersten zwei Tage war ich vor Ort im Büro, einen Tag in Dresden und einen Tag in Berlin. In Dresden hatten sich zwei Kolleginnen Zeit für ein erstes Kennenlernen genommen. Das war super. Und am dritten Tag war ich schon wieder zu Hause. Ich habe dann den Kollegen Dirk als Mentor bekommen. Er wohnt in Innsbruck, was zwar ein Stückchen weit weg ist, aber Österreich war da die verbindende Komponente. Am Ende hätte mein Mentor aber genauso gut aus Dresden oder Berlin sein können, denn wir haben das Mentoring größtenteils online gemacht. Eigentlich sogar ausschließlich, aber das hat super funktioniert. Er war gut erreichbar und er hatte ja zum Teil die gleichen Probleme. Das war dann der Startschuss für den „Standort Österreich“.
Und wie arbeitet es sich so im „IMTB-Standort Österreich“? Wie sieht ein Arbeitstag bei Dir aus?
Ich habe mir zu Hause eine Arbeitsecke eingerichtet. Was mich als Einsteigerin bei der IMTB total positiv überrascht hat, war, dass bei der Einrichtung, ohne mit der Wimper zu zucken unterstützt wurde: informell, unkompliziert, pragmatisch.
Meistens fange ich gleich zu Beginn meines Arbeitstages mit irgendwelchen Telkos an. Ich bin allerdings keine Frühaufsteherin… Ich glaube mein Arbeitsalltag unterscheidet sich dadurch, dass ich eh die ganze Zeit in Videokonferenzen bin, wenn ich nicht an Konzepten oder anderen Arbeitsprodukten arbeite, nicht von dem, der anderen Kolleginnen und Kollegen.
Hast Du auch manchmal Kundenprojekte, zu denen Du direkt hinfährst?
Ja, das war vor allem am Anfang so. Da war ich einmal im Monat auch direkt beim Kunden. Präsenz ist halt super, wenn Du Themen hast, wie Akzeptanzmanagement oder wenn ein Kick-Off stattfindet oder es ein konkretes Problem gibt, das besprochen werden muss. Und für den großen Rest sind die Videokonferenzen. Mittlerweile sind die Präsenztermine aber seltener. Da komme ich eher für die Firmenveranstaltungen her, für das Teambuilding. Also ungefähr alle drei Monate ein Mal.
Und fühlst Du Dich da trotzdem als Teil des Teams?
Total, wir sind ja eh über mehrere Standorte verteilt: Berlin, Köln, Dresden und ob da jemand in der Videokonferenz zugeschaltet ist, der in Wien sitzt oder in Costa Rica ist auch egal. Der kann auch im Zimmer neben Dir sein. Mir gehen die menschlichen Kontakte der Büroanwesenheit auch nicht ab, denn ich rede ja den ganzen Tag mit Leuten.
Die Kolleginnen und Kollegen, mit denen wir bisher im Gespräch waren, schätzten insbesondere das Miteinander im Kollegium und da hatte ich mir im Vorfeld unseres Gesprächs die Frage gestellt, ob man das bei dieser räumlichen Distanz genauso erlebt.
Ich muss sagen, am Anfang war ich auch ein bisschen frech und hab mir das eingefordert. Wenn ich irgendwo nicht weiterkam oder eine Frage hatte, habe ich geschaut: Wer von denen, die mir helfen können, ist denn gerade auf „Grün“ in Teams oder ich habe in den Kalendern geschaut, wer gerade keinen Termin hat. Und dann habe ich einfach durchgeklingelt: „Hallo ich bin die Jana. Ich soll das und das machen. Ich habe gehört, Du kennst Dich aus. Hast Du mal zehn Minuten?“ Ich war da nicht so kontaktscheu. Ich glaube, für Leute, die sehr zurückhaltend sind, wäre das eher eine Herausforderung gewesen.
Siehst Du irgendeine spezielle Herausforderung für das Arbeiten außerhalb der Landesgrenzen? Unsere Projekte sind ja allesamt in Deutschland.
Ich glaube, es gibt Kundinnen und Kunden, die wünschen sich mehr Präsenz als andere. Und das wäre dann eine Herausforderung für mich, wenn ich mehrmals im Monat über drei Ländergrenzen fahren müsste. Auch vom Familienmanagement her.
Wo sind denn Deine Projekte momentan verortet?
Ich bin viel in Berlin unterwegs, in Rheinland-Pfalz, in Sachsen und ein Projekt habe ich in Brandenburg. Zwei Kunden von mir sind Bundesbehörden.
Und bist Du inhaltlich dem Prozessmanagement treu geblieben oder bist Du bei der IMTB auch mit anderen Themen in Berührung gekommen?
Beides. Ich versuche mir meinen Wohlfühlbereich Prozessmanagement zu erhalten und gleichzeitig habe ich auch in viele andere Sachen reingeschnuppert, bei denen ich vorher weniger Erfahrung hatte, zum Beispiel E-Akte und Veränderungsmanagement. Aber die Mischung gefällt mir ganz gut.
Es gibt natürlich Themen, die interessieren mich mehr und welche, die interessieren mich weniger. Einige Kunden erwarten Tätigkeiten, die mehr meinen Stärken entsprechen – und für die melde ich mich dann etwas lieber. Grundsätzlich würde ich gerne in viele Bereiche mal reinschnuppern, solange mir mein Wohlfühlbereich bleibt.
Du warst ja vor Kurzem auch beim Prozessmanagement-Summit in Wien…
Ja, das ist eine super Veranstaltung, weil da die Créme de la Créme des Prozessmanagements zusammenkommt. Und ich darf dabei sein.
Wie bist Du eigentlich in Deinen Projekten gelandet?
Aussuchen konnte ich erst einmal nicht so viel. Der Anfang war ein bisschen holprig. Da habe ich nicht so schnell in die Projekte gefunden, weil scheinbar alle Teams besetzt waren. Ich habe mich dann eher mit internen Themen beschäftigt, habe die Basisschulungen gemacht und mir die internen Richtlinien angeschaut, um mich organisatorisch erst einmal auszukennen. Und dann kamen die Projekte eins nach dem anderen dazu. Da hat Dirk, mein Mentor, viel initiiert.
Wie ist das Mentoring eigentlich bei Euch abgelaufen?
Wir haben uns regelmäßig in Videokonferenzen getroffen und dann lustig drauflos geplaudert, was gerade so passiert, was mir leichtfällt, was schwerfällt. Das hat komplett gepasst für mich. Mir hat da nichts gefehlt und wenn jetzt noch Themen aufkommen, zu denen ich Rat und Unterstützung brauche, dann frage ich. Mit Dirk bin ich immer noch im engen Kontakt.
Dirk und ich haben jetzt auch ein Angebot für einen Rahmenvertrag zur eGovernment-Beratung in Österreich geschrieben. Und wenn das gut klappt, können wir auch in Österreich ein Projekt haben.
Du bist jetzt schon etwas über ein Jahr hier. Was war das Highlight dieses Arbeitsjahres für Dich?
Eigentlich jedes Mal, wenn ich für Teambuildings oder Events in Deutschland war. Also, dass man sich dann wirklich mal die Zeit füreinander nimmt und die Fachthemen ein bisschen auf der Seite liegen lässt und wirklich schaut: Was kann wer gut? Wen findet man sympathisch? Mit wem würde man gerne arbeiten? Das hat mir immer Spaß gemacht.
Liebe Jana, schön, dass Du Dich dafür entschieden hast, über drei Ländergrenzen hinweg bei uns zu arbeiten
Ja, jetzt bin ich da und ihr werdet mich nicht mehr so schnell los …
Schön, dass Du da bist und viel Erfolg Euch für die Weiterentwicklung des „Standorts Österreich“.