Wie gestaltet sich die Zukunft der öffentlichen IT-Beschaffung? Diese zentrale Frage bewegte 200 Expertinnen und Experten aus Bund, Ländern und Kommunen beim diesjährigen IT-Vergabetag in Berlin.
Am 4. Juni 2025 versammelte sich die IT-Vergabe-Community in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, um unter dem Leitthema „Digitale Souveränität im Jahr 2025 – zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ konkrete Lösungsansätze für die Herausforderungen der digitalen Transformation zu diskutieren.
Digitale Souveränität als Gemeinschaftsaufgabe
Digitalministerin Dörte Schall (Rheinland-Pfalz) unterstrich in ihrer Keynote eine zentrale Erkenntnis: Erfolgreiche Digitalisierung der Verwaltung gelingt nur durch koordinierte Anstrengungen aller föderalen Ebenen. Diese Botschaft zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Veranstaltung.
Die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern von IT.NRW, Dataport, govdigital, ZenDiS und der Open Source Business Alliance machte deutlich: Digitale Souveränität bedeutet mehr als technische Unabhängigkeit – sie erfordert strategische Kompetenzentwicklung und den gezielten Einsatz von Open-Source-Technologien.
Praxisnahe Lösungen für aktuelle Herausforderungen
Besonders relevant für Beschaffungsverantwortliche waren die Workshops zu Open-Source-Beschaffung und Cloud-Vergabe. Expertinnen und Experten teilten bewährte Strategien zur Vermeidung von Vendor-Lock-ins und zeigten auf, wie digitale Souveränität rechtssicher in Ausschreibungsverfahren integriert werden kann.
Ein Highlight war die Vorstellung der Neuaufstellung des IT-Einkaufs beim Bund durch Felix Zimmermann (MBI). Seine Vision eines zentralen digitalen Vergabemarktplatzes, der alle föderalen Ebenen vernetzt, könnte die IT-Beschaffung grundlegend vereinfachen und standardisieren.
Innovation trifft Compliance
Jens Gehres präsentierte mit KIPITZ das KI-Portal des ITZBund – eine behördenübergreifende Plattform, die zeigt, wie künstliche Intelligenz bereits heute Verwaltungsprozesse optimiert. Diese praktische Demonstration unterstrich das Potenzial innovativer Technologien für die öffentliche Beschaffung.
Zehra Öztürk vom Hamburger Amt für IT und Digitalisierung beleuchtete die Chancen und Risiken von KI in Vergabeprozessen und bot wertvolle Einblicke in die praktische Umsetzung neuer Technologien.
Rechtssicherheit als Erfolgsfaktor
Dr. Ute Jasper (Heuking Kühn Lüer Wojtek) rundete die Veranstaltung mit einer praxisorientierten Rechtsprechungsübersicht ab. Ihre konkreten Handlungsempfehlungen für beschleunigte und rechtssichere Vergabeverfahren lieferten den Teilnehmern direkt umsetzbare Lösungen.
Fazit: Wegweiser für die digitale Zukunft
Der IT-Vergabetag 2025 verdeutlichte: Digitale Souveränität erfordert das perfekte Zusammenspiel von rechtskonformen Verfahren, strategischem Weitblick und operativer Exzellenz. Die Impulse zu Open Source, KI-Integration und Plattformlösungen weisen den Weg für eine zukunftsfähige IT-Beschaffung.
Für Organisationen des öffentlichen Sektors bieten diese Erkenntnisse konkrete Ansatzpunkte zur Optimierung ihrer Beschaffungsstrategien – von der Ausschreibungsgestaltung bis zur Vendor-Management-Strategie.
Möchten Sie erfahren, wie Ihre Organisation von diesen Entwicklungen profitieren kann? Unsere Expertinnen und Experten unterstützen Sie bei der strategischen Ausrichtung Ihrer IT-Beschaffung und der Umsetzung digitaler Souveränität in der Praxis.