Harmonische Weihnachten

Harmonische Weihnachten

„Tausend Sterne sind ein Dom“

Wir wünschen Ihnen hiermit frohe Weihnachten und viele glücklich machende Lichter, ein Leuchten im Herzen und die Ruhe, den Hauch der Weihnacht zu spüren.

„Tausend Sterne sind ein Dom“ hat unser Kollege Carsten Jenß in diesem Jahr auf dem Akkordeon für Sie eingespielt. Sie sehen ihn in unserem kleinen Film mit seinen Mitmusizierenden des Akkordeonorchesters Berlin e.V.

Mit dieser Melodie wünschen wir unseren Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Geschäftspartnern und allen Familienangehörigen eine harmonische, friedvolle Weihnachtszeit und ein erholsames Jahresende.

Zum Lied „Tausend Sterne sind ein Dom“
Das Lied wurde vom Komponisten Siegfried Köhler komponiert. Siegfried Köhler wurde 1927 in Meißen geboren und schrieb diesen Titel voller Hoffnung unter den Eindrücken der Nachkriegsjahre. Er war später unter anderem Rektor der Dresdner Musikhochschule „Carl-Maria von Weber“ und Intendant der Sächsischen Staatsoper.

1946 brachte er die folgenden Worte zu Papier.

Tausend Sterne sind ein Dom
in stiller weltenweiter Nacht.
Ein Licht blüht auf im Kerzenschein,
das uns umfängt und glücklich macht.

All dies Schweigen macht uns froh,
ein Leuchten durch die Herzen geht.
Und silbern schwingt der hohe Dom,
vom Hauch der Weihnacht still umweht.

Alles Dunkel sinkt hinweg,
wir haben unser Licht entfacht.
Es leuchtet uns zum neuen Jahr
in tiefer sternverklärter Nacht.

Wir wünschen Ihnen hiermit frohe Weihnachten und viele glücklich machende Lichter, ein Leuchten im Herzen und die Ruhe, den Hauch der Weihnacht zu spüren.

Und weil Musik verbindet, spendet die IMTB in diesem Jahr Instrumente für den musikalischen Nachwuchs.

 

Ein funkelnder Jahresabschluss

Ein funkelnder Jahresabschluss

Unsere IMTB-Weihnachtsfeier in Dresden

Die Vorweihnachtszeit bietet immer wieder die perfekte Gelegenheit, um das Jahr gemeinsam ausklingen zu lassen. Und daher hat sich in diesem Jahr das gesamte IMTB-Team auf den Weg nach Dresden gemacht. Und was soll man sagen? Die Stadt hatte sich auch ordentlich in Schale geworfen.

Und so bot es sich an, schon am frühen Nachmittag anzureisen, den Kolleginnen und Kollegen im Dresdner Büro einen Besuch abzustatten und gemeinsam die weihnachtlich glitzernde Stadt zu erkunden. Nicht wenige nutzten die Gelegenheit für einen Spaziergang über all die bezaubernden Märkte im weihnachtlichen Elbflorenz, besonders natürlich über den herrlich leuchtenden und verführerisch duftenden Striezelmarkt.

 

Am Abend wurde dann über den Dächern Dresdens gefeiert, wo uns ein atemberaubender Blick über die Stadt, Glühwein auf der Dachterrasse und ein festliches Abendessen erwarteten. Und im Anschluss daran gab diesmal sogar eine kleine Bescherung für alle.

Nach dem „offiziellen Teil“ war dann viel Zeit für fröhliche Gespräche und natürlich wurde auch die Tanzfläche eröffnet. Getanzt wurde übrigens ausgelassen und wild und zwar bis spät in die Nacht hinein.

Wir haben mal wieder ein wahres IMTB-Familienfest gefeiert, bei dem deutlich wurde, wie schön es ist, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die man wirklich mag.

Mit diesem besonderen Erlebnis blicken wir dankbar auf das vergangene Jahr zurück und freuen uns auf das kommende.

Dresden hat uns verzaubert. Danke an alle, die an der Organisation beteiligt waren – auch an das fleißige IMTB-Bastelteam – und eine frohe Vorweihnachtszeit!

 

Carsten – Leidenschaft und Engagement in allen Lebenslagen:  beim Scannen, Musizieren und im Ehrenamt

Carsten – Leidenschaft und Engagement in allen Lebenslagen: beim Scannen, Musizieren und im Ehrenamt

Zu einer neuen Folge Menschen@IMTB treffen wir in unserem Berliner Büro unseren Kollegen Carsten Jenß. Carsten ist Fachthemenmanager für Digitale Services, und Experte für alles rund um die Themen Scannen, elektronische Signaturen und elektronische Siegel. Darüber hinaus ist er derjenige Kollege, der sich bei unseren Teamwochenenden auf Usedom schon mal spontan an den Flügel setzt und unser Beisammensein mit Musik untermalt.

Hallo Carsten, schön, dass wir Dich zum Gespräch treffen dürfen. Du bist einer unserer besonders erfahrenen Scan-Experten. Wie kam es dazu, dass du diese Expertise erworben hast?

Das hat 1997 angefangen. Ich arbeitete bei einem Hersteller von Dokumentenmanagementsystemen (DMS). Randthema war damals schon das Einscannen von Post und das Erkennen von Dokumenten. Es gab da einen Mitarbeiter, mit dem ich mich sehr gut verstanden habe, den nannten alle Dr. TIFF, denn er konnte TIFF-Dateien hexadezimal lesen. Das kann ich zwar bis heute nicht, aber er hat mich auf diese Weise mit dem Thema Scannen angefixt.

Und seitdem bist du im Thema unterwegs?

Das kam etwas später. Eigentlich komme ich aus der Ecke Dokumenten- und Workflowmanagement-Systeme, was man im Behördenumfeld „E-Akte“ nennt. Ich war bei Softwareanbietern als IT-Projektleiter tätig. Im Jahr 2009 habe ich aber in einer Berliner Zeitung eine Stellenanzeige gelesen, bei der es um den Aufbau einer Scanstelle für Menschen mit Behinderung ging. Ich habe mich beworben, bin genommen worden und war damit ganz schnell aus meiner fränkischen Heimat hier in Berlin gelandet. So fing das an.

Dieser Job endete 2013. Da war die Arbeit getan und ich war zum ersten Mal in meinem Leben drei Monate arbeitslos. Und Arbeitslosigkeit halte ich ja menschlich ganz schlecht aus. Ich habe damals gedacht: „Was kannst du? Was hast du?“ und habe meine Firma „YesWeScan“ gegründet.

Du hast Dich dann trotzdem wieder für den ersten Arbeitsmarkt entschieden…

Ich habe mich weiterhin beworben und dann wieder Arbeit bei einem Softwareanbieter für elektronische Signaturen und Siegel bekommen. Später bin ich dann wieder zum Dokumentenmanagement zurückgewechselt und habe bei einer Firma gearbeitet, die ein DMS anbietet, welches auch in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt wird. Als IT-Projektleiter war ich dafür verantwortlich, dass das Projekt im Zeit- und Kostenrahmen fertig gestellt wurde – und teilweise war ich auch fürs Geld eintreiben verantwortlich. (lacht)

Du hast ja durchaus eine Weile Berufserfahrung: Was sind für dich die markantesten fachlichen Änderungen seitdem Du Dich mit dem Thema Scannen beschäftigst?

Von der reinen Scan-Thematik her passiert nicht mehr allzu viel. Die Scanner werden schneller, die Scanner werden besser. Sie können heute automatisch ausrichten, was früher noch nicht ging. Also Papier, welches krumm eingezogen wurde, können manche Scanner geraderichten. Sie erkennen auch mittlerweile Tackerklammern, das heißt man vermeidet Gerätebeschädigungen.

Was mich immer noch fasziniert, ist die Mischung aus Elektronik, Software und Physik, denn es geht ganz viel um Optik. Wer schon mal einen Tagesschausprecher mit einer schlechten Krawatte gesehen hat, der kennt den Moiré-Effekt, so ein komisches Bildschirmflackern auf der Krawatte. Da überlagern sich zwei Muster und gleiches passiert auch beim Scannen. Sollte man tunlichst vermeiden. Das ist für mich die Herausforderung.

War es für Dich eine besondere Herausforderung, als Du die Inklusions-Scanstelle eingerichtet hast?

Auf jeden Fall. Ich habe zu der Zeit in Straubing gearbeitet und wir waren im Februar im Urlaub in Berlin. Ich habe dort eine Zeitung gekauft. Die lungerte bis April in meinem Auto rum. Und dann habe ich das Auto aufgeräumt, die Zeitung gefunden, die Stellenanzeige gesehen und habe gedacht: „Das probierst du einfach mal.“ Ich bin da relativ spontan. Und wie gesagt: ich wurde genommen.

Ich hatte dort vollkommen freie Hand, was ich tue. Aber es gab natürlich einen Vorgesetzten, der mir ein Budget gegeben hat. Ich habe damals gesagt: „Ich glaube, ich brauche jetzt erstmal eine Weiterbildung, wie man mit behinderten Menschen umgeht.“ Aber er meinte: „Du hast so viel Musik- und Bühnenerfahrung, das machst du jetzt mal nicht. Verlass dich auf den Bauchgefühl.“ Das habe ich dann getan – und es hat funktioniert.

Menschen mit Behinderung sind genauso gute Arbeitskräfte wie Menschen ohne Einschränkungen. Man muss eben auf ihre individuelle Einschränkung eingehen und schauen, wie man diese kompensieren kann. Ich habe zweimal Scanstellen in Inklusionsbetrieben eingerichtet. Einmal für die Alexianer und später für die Johannesstift-Diakonie. Die Dankbarkeit dieser Menschen, dass sie Arbeit bekommen, dass sie auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt sind, dass sie eigenverantwortlich in die Renten- und Sozialversicherung einzahlen. Das ist unglaublich!

Du hast vorhin gesagt, dass dein Chef zu dir gesagt hat, du hättest so viel Musik- und Bühnenerfahrung. Was hat er damit gemeint?

Ich habe auf eigenen Wunsch mit fünf Jahren begonnen, Akkordeon zu lernen. Ich habe das wohl mal irgendwo gesehen und ein Nachbar spielte auch Akkordeon. Klein-Carsten wollte das dann auch. Meine Eltern haben es mir Gott sei Dank ermöglicht, obwohl damals das Geld noch ein bisschen knapp war. Ich bekam erst einmal ein Leihakkordeon, denn kaufen war noch nicht drin. Mit dem kleinen Leihakkordeon habe ich angefangen und dann wurde es immer mehr. Ich werde nächstes Jahr 60 und spiele seit 55 Jahren Akkordeon, und das einfach mit Leidenschaft. Ich spiele Jazz. Ich spiele im Akkordeon-Orchester klassische Musik. Im Akkordeon-Ensemble habe ich Volksmusik gemacht. Ich war Alleinunterhalter mit dem Keyboard. Zurzeit spiele ich auch noch in der Cover-Rock-Band „Faltenrock“. Wir haben nämlich alle schon Falten und spielen Rock. Und die Webseite www.faltenrock.de war tatsächlich frei. So entstand der Bandname.

Und wie oft trittst Du auf?

Es ist weniger geworden. Ich habe früher als Alleinunterhalter in Bayern bis zu 100 Auftritte im Jahr gemacht. Jedes Wochenende zwei Mal: Freitag, Samstag mal Biergarten, mal Hochzeit, Firmenfeiern, was auch immer. Das würde ich heute körperlich nicht mehr schaffen. Wir mussten das sogar steuerlich anmelden.

Aber durch das Geld, das ich dort eingenommen habe, konnte ich mir einen Traum verwirklichen. Ich konnte mir die alten Synthesizer kaufen, von denen ich früher geträumt habe. Meistens kaufe ich mir im Herbst irgendetwas Kaputtes und über den Winter repariere ich es dann, setze es wieder instand. Und so entsteht langsam mein kleines Museum. Ich kümmere mich auch jetzt schon um mein Ableben. Klingt albern, aber die ganzen Geräte gehen danach ins Musikinstrumentenmuseum Berlin. Mit denen habe ich gesprochen. Die waren bei mir, haben sich das angeschaut und haben gesagt, sie nehmen die ganze Sammlung.

Du hast gesagt, Du präparierst und setzt Instrumente instand. Du hattest uns vorher schon verraten, dass Du das nicht nur für Deine Sammlung machst, sondern auch ehrenamtlich.

Ich spiele in Berlin im Akkordeonorchester Berlin e.V. Dieses Akkordeonorchester ist – wie viele andere auch – Mitglied im Deutschen Harmonika-Verband. Deutscher Harmonika-Verband Landesverband Berlin e.V. ist die korrekte Bezeichnung. Das war hier in Berlin eine lose Ansammlung von Menschen und wir haben es in einem Kraftakt zu einem gemeinnützigen Verein gemacht, so dass wir jetzt auch in der Lage sind, Spendenquittungen auszustellen sowie Spendengelder und -instrumente entgegenzunehmen. Mit dem Geld wollen wir versuchen, das Selbst-Musizieren und das Spielen für Jugendliche, welche die finanziellen Mittel nicht haben, aber auch für Senioren zu ermöglichen.

Da stellt ihr Akkordeons zur Verfügung?

Ja, wenn wir Instrumente haben, können wir diese an die Spielenden in den Orchestern verleihen. Das tun wir auch. Es kommt auch vor, dass ein geflüchtetes Kind aus der Ukraine kommt, welches dort Akkordeon gespielt hat und das Instrument natürlich nicht mitnehmen konnte. Dann können wir Instrumente zur Verfügung stellen.

Wenn wir gebrauchte Instrumente bekommen, arbeite ich sie auf. Ich mache das, was ich kann, also Abdichtungen und Optik und all diese Sachen. Zum Stimmen allerdings fehlt mir das Werkzeug. Hierfür kooperieren wir in Berlin mit der Firma Akkordeon Centrum Brusch, die auch bei uns Mitglied sind.

Was bedeutet Dir das gemeinsame Musizieren?

Ich bin ja in Bayern aufgewachsen, genauer gesagt in Franken, und dort sind, Gott sei Dank, Hausmusik und gemeinsames Musizieren immer noch verbreitet. Und gerade an Weihnachten wird das wieder hervorgekramt, weil es draußen kalt und usselig ist. Da sitzt man drinnen zusammen und musiziert miteinander. Ich finde es ein bisschen schade, dass wir das in Berlin kaum haben. Ich glaube auch nicht, dass wir es schaffen werden, dass das kommt. Aber wünschen würde ich mir trotzdem, dass Menschen wieder zusammensitzen, dass sie gemeinsam musizieren und dass sie dadurch vielleicht auch innerlich etwas ruhiger und zufriedener werden in diesen verrückten Zeiten.

Du hast ja auch für unsere Weihnachtskarte die Musik auf dem Akkordeon eingespielt. Schön, dass du dich dazu bereiterklärt hast.

Ich mache das einfach gerne und auch schon lange. Trotzdem war ich aufgeregt, weil solo macht man eine Aufnahme eher selten. Im Ensemble und dann im Orchester kannst du dich immer noch ein bisschen verstecken.

Danke, lieber Carsten für das wunderbare Gespräch und Deine musikalischen Aktivitäten. Wir wünschen Dir eine harmonische Vorweihnachtszeit, im doppelten Sinne.

IMTB auf dem 11. Deutschen Vergabetag 2024

IMTB auf dem 11. Deutschen Vergabetag 2024

Am 14. und 15. November fand in Berlin der 11. Deutsche Vergabetag statt, eine bedeutende Fachveranstaltung für alle, die sich mit öffentlicher Beschaffung und Vergaberecht befassen. Zahlreiche Experten aus Verwaltung, Wirtschaft, Recht und Wissenschaft kamen zusammen, um aktuelle Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen in der öffentlichen Vergabe zu diskutieren. Für uns war die Teilnahme eine wichtige Gelegenheit, Einblicke in die neusten Trends, aktuellen Herausforderungen und Rechtsentwicklungen zu gewinnen.

Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung wurden zahlreiche Vorträge und praxisorientierte Workshops angeboten, die sich mit den drängendsten Fragen der öffentlichen Beschaffung befassten. Zu den behandelten Themen gehörten u.a. Bürokratieabbau, Digitalisierung (insbesondere durch KI) sowie praktische Einblicke in die Markterkundung und die Nachforderung von Unterlagen.

Fokus auf Bürokratieabbau und Digitalisierung

Ein zentrales Thema war die Diskussion über Effizienz- und Entlastungspotenziale in der öffentlichen Auftragsvergabe. Dabei reichten die Ansätze von legislativen Maßnahmen – wie dem Vergabetransformationsgesetz, dessen Umsetzung nach der Regierungskoalitionskrise fraglich ist – bis zum verstärkten Einsatz digitaler Technologien, wie Künstliche Intelligenz (KI).

In mehreren Workshops wurde der Einsatz von KI in Vergabeverfahren beleuchtet. Das Fazit war eindeutig: KI kann eine erhebliche Entlastung bieten. So können die sogenannten Large Language Models, dessen wohl berühmtester Vertreter ChatGPT von OpenAI ist, z. B. Texte für Leistungsbeschreibungen oder andere Dokumente der Vergabeunterlagen generieren. Aber auch das Auslesen von Daten, etwa im Rahmen der Auswertung von Teilnahmeanträgen und Angeboten, kann von KI unterstützt oder potenziell gar vollständig übernommen werden.

Dennoch: Bei der Verwendung von KI ist immer noch eine sorgfältige Kontrolle der generierten Ergebnisse durch den Auftraggeber unverzichtbar, um die fachliche und vertragliche Korrektheit und die vergaberechtliche Rechtskonformität der Verfahren sicherzustellen. Ob und in welchem Maße dieser Kontrollbedarf zukünftig zurückgehen wird, wird die Zukunft zeigen.

Deutscher Vergabetag 2024

Aktuelle Rechtsprechung und praktische Erkenntnisse

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Frage, wie Vergabestellen Fehler bei der Eignungsprüfung und unzulässige Nachforderungen vermeiden können. In diesem Kontext wurden aktuelle Urteile des OLG Frankfurt vorgestellt, bei denen besonders die Vergabetransparenz und die Chancengleichheit der Bieter im Vordergrund standen. Dr. Gundula Fehns-Böer, Richterin am OLG Frankfurt, erläuterte, wie wichtig eine sorgfältige Dokumentation und präzise Vergabeunterlagen sind, um juristische Angriffsflächen zu minimieren und den fairen Wettbewerb zu wahren. Besonderes Augenmerk wurde auf Fälle gelegt, in denen Verstöße gegen Transparenz- und Gleichbehandlungsgrundsätze gerügt wurden. Es wurde betont, das klare und eindeutige Vergabebedingungen essenziell sind, um rechtliche Angriffe und Verzögerungen zu vermeiden. Auch die Anforderungen an produktneutrale Ausschreibungen waren ein zentrales Thema. Die Entscheidungen zeigten, dass Vergabestellen darauf achten müssen, keine unverhältnismäßigen Anforderungen zu stellen, die bestimmte Produkte oder Hersteller bevorzugen.

Markterkundung

Zum Thema Markterkundung wurde intensiv erörtert, wie Vergabestellen eine strukturierte und rechtsichere Markterkundung durchführen können. Die Diskussion unterstrich die Bedeutung einer sorgfältigen Dokumentation und transparenter Abläufe, um den rechtlichen Risiken vorzubeugen und einen fairen Wettbewerb sicherzustellen. Der Vortrag zeigte außerdem auf, dass öffentliche Auftraggeber durch gezielte Markterkundung und den Dialog mit dem Markt nicht nur die besten Angebote identifizieren, sondern auch innovative Lösungen fördern und zu einer fairen Vergabepraxis beitragen können. Abschließend wurde hervorgehoben, dass die Markterkundung für beide Seiten – sowohl für öffentliche Auftraggeber als auch für Unternehmen – ein wertvolles Instrument darstellt.

Aufklärungen und Nachforderungen im Vergaberecht

Im Workshop „Aufklärungen und Nachforderungen im Vergaberecht“ wurde nochmal die Bedeutung des rechtlichen Rahmens bei der Nachforderung von Unterlagen und der Aufklärung von Unklarheiten im Vergabeverfahren hervorgehoben.

Dabei wurde besonders auf die Unterscheidung zwischen Nachforderung und Aufklärung eingegangen: Während die Nachforderung fehlende Unterlagen betrifft, die für die Wertung des Angebots wichtig sind, dient die Aufklärung der Klärung unklarer oder widersprüchlicher Angaben, ohne den Inhalt des Angebots zu verändern. In der Praxis ist es oft schwierig zu bestimmen, welche Unterlagen als wertungsrelevant gelten und welche Nachforderungen gerechtfertigt sind. Um diese Abgrenzung klarer zu machen, wurden aktuelle Rechtsprechungen und praxisnahe Beispiele herangezogen, die die Spielräume und Grenzen der Nachforderung verdeutlichten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nachforderungen zwar eine gewisse Flexibilität im Vergabeverfahren ermöglichen, jedoch immer im Einklang mit den Prinzipien der Fairness und Transparenz erfolgen müssen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Vergabeprozess nicht gefährdet wird und alle Beteiligten gleichbehandelt werden.

Fazit und Ausblick

Der deutsche Vergabetag hat erneut verdeutlicht, wie komplex und dynamisch das Vergabewesen ist. Die Diskussionen über neue Technologien, den Abbau bürokratischer Hürden und legislative Anpassungen zeigten auf, dass eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Vergaberechts notwendig ist, um den wandelnden Anforderungen gerecht zu werden. Der Einsatz digitaler Lösungen (wie KI) und die Vereinfachung von Prozessen sind dabei zentrale Elemente, die zu einer effizienteren und transparenteren öffentlichen Beschaffung beitragen können. Während die Umsetzung der geplanten Reformen abzuwarten bleibt, hat der Vergabetag wertvolle Impulse und praxisorientierte Ansätze für die zukünftige Ausgestaltung des Vergaberechts gegeben.

IMTB-Berufsberatung am Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg

IMTB-Berufsberatung am Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg

Heute unterhalten wir uns mit unserer Kollegin Tine, die einen ihrer IMTB-Ehrenamtstage in diesem Jahr genutzt hat, um Schülerinnen und Schülern der zehnten und elften Klasse an ihrem ehemaligen Gymnasium von ihrem beruflichen Werdegang zu berichten und ihnen ganz persönliche Tipps zur Berufs-, Ausbildungs- und Studienwahl gegeben hat. Das Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg, in dem Tine zur Schule gegangen ist, feiert 2024 sein 30jähriges Bestehen und hat zum Feiern auch ehemalige Schülerinnen und Schüler eingeladen.

Wie hat sich das angefühlt, an die Schule zurückzukommen und sozusagen auf der anderen Seite zu stehen? Warst Du aufgeregt?

Na klar. Und was ich festgestellt habe: Wir reden beim Beraten ja jeden Tag mit vielen Menschen und früher auch ganz viel von Angesicht zu Angesicht und nur ein bisschen online. Es ist aber etwas ganz anderes, wenn du Schülerinnen und Schüler vor dir zu sitzen hast. Wenn du in einem beruflichen Meeting Menschen hast, die nicht mit dir sprechen wollen oder die weniger interessiert sind, tippen sie auf ihrem Rechner rum. Aber Schüler, die fangen einfach an zu schnattern.

Und womit hast Du Ihre Aufmerksamkeit gefesselt?

Ich habe erst einmal ein paar Fotos von früher gezeigt. So hatten sie ein paar Lacher ganz am Anfang, weil da zum Beispiel auch ihre Lehrerin zu sehen war. Aber eben in den 2000ern.

Eigentlich war der Auftrag allerdings von meinem Werdegang von der Schule bis jetzt zu berichten. Also habe ich denen erzählt, wo ich studiert habe. Ich habe von der Generation Praktikum gesprochen und erzählt, dass der Arbeitsmarkt krass anders war, als ich mit dem Studium fertig war, dass man kein Geld gekriegt, aber dafür viel gearbeitet hat. Naja, und das habe ich damals bestimmt anderthalb oder zwei Jahre gemacht. Da haben die mich verständnislos angeguckt … Generation Praktikum?!

Ich habe auch aus der Beratung erzählt. Ich hatte ja zunächst einen Beratungsberuf, bei dem ich sehr viel gereist bin. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich das nicht mehr möchte, aber weiter in der Beratung arbeiten will. Ich habe dann diesen Job hier gefunden. Und den finde ich spannend, weil ich merke, dass ich mit unseren Projekten etwas besser machen kann. Ich finde es auch deshalb spannend, weil ich unsere Bundesrepublik ein kleines bisschen besser verstehe, seitdem ich den Job mache.

Anschließend hat die Lehrerin die Schülerinnen und Schüler gefragt, wer denn jetzt schon weiß, wohin die berufliche Reise gehen soll. Da gingen fast zwei Drittel der Arme hoch. Das fand ich gar nicht mal so wenig. Ich wusste das damals nicht.

Wie hattest Du Dich denn damals auf den Berufsweg gemacht?

Ich bin zu meinem Job und zu meinem Studium gekommen, wie die Jungfrau zum Kind und ich habe Glück, dass mir der Job Spaß macht. In der Klasse, die ich beraten habe, war aber zum Beispiel auch ein Pianist, der unbedingt Klavierbauer werden möchte. Der macht das aus Leidenschaft. So ist es bei mir nicht. Das finde ich aber nicht schlimm, denn ich mache meinen Job trotzdem gerne und habe den Anspruch an mich, immer mein Bestes zu geben. Außerdem habe ich bei der IMTB viele nette Leute um mich herum. Und das ist für mich das Wichtigste. Trotzdem habe auch ich manchmal keine Lust auf meinen Job. Aber auch das finde ich ganz normal und deshalb habe ich auch davon erzählt.

Was für Fragen hatten die Schülerinnen und Schüler an Dich?

Nachdem das Eis gebrochen war, wurde ich zum Beispiel nach meiner Abiturnote gefragt. Aber ich wusste es wirklich nicht mehr. Irgendwann ist das nicht mehr wichtig. Und dann hat sie noch interessiert, was ich für Leistungskurse hatte, worin ich das Abitur geschrieben habe und welche Fächer ich abgewählt habe. Und dann saß ich bei einer Bio-Lehrerin und musste sagen: Tut mir leid, ich habe Bio abgewählt.

Die ganze Stunde war sehr nett und besonders die Mädels waren ganz schön auf Zack in der elften Klasse. Also es hat echt Spaß gemacht.

Und wie ging Dein Schultag weiter?

Ich hatte dann erstmal eine Freistunde und habe die Chance genutzt und meinen Deutschlehrer besucht. Er war damals ein Deutschlehrer, wie er im Buche steht. Jetzt unterrichtet er aber nicht mehr nur Deutsch und Englisch, wie früher, sondern auch LER (Lebensgestaltung, Ethik, Religionskunde, d. Red.). Als er hörte, dass ich jetzt eine Freistunde habe, hat er gesagt: „Dann kommst du mit. Machen wir zusammen LER“. Und dann haben wir noch eine Stunde LER zusammen gemacht.

Es ging um die Einzigartigkeit von Menschen. Darum, dass jeder einzigartig ist und etwas Besonderes hat. Die Schülerinnen und Schüler sollten sagen, was an ihnen einzigartig ist. Es war insgesamt ein megacooler Tag.

Du bist am Luise-Henriette-Gymnasium auch im Förderverein, nicht wahr?

Ja. Im Förderverein bin ich allerdings erst seit einem halben Jahr. Ich hatte mir das eigentlich schon vor fünf Jahren vorgenommen, beim 25-jährigen Jubiläum der Schule. Aber es hat dann doch eine Weile gedauert.

Im Förderverein sind viele stille Spender, Alumni und Lehrer. Aus den Beiträgen wird jährlich ein Förderpreis an eine Abiturientin oder einen Abiturienten verliehen, die sich durch besonderes Engagement für die Schule ausgezeichnet haben.

Hattest Du auch unabhängig vom Förderverein Kontakt zur Schule?

Meine Schwipp-Schwiegermama ist Lehrerin dort. Ich hatte immer den Kontakt zur Schule, weil dadurch der Weg kurz war und ich immer wusste, was passiert. Ich treffe mich auch hin und wieder mit meinem Klassenlehrer bzw. Tutor. Das ist sehr toller Mensch, der mir das Leben sehr viel leichter gemacht hat. Er hat es durch sein Lehrerleben hinweg geschafft, Halbstarken wie mir oder auch anderen das Gefühl zu geben, dass er uns für voll nimmt. Das finde ich sehr wertvoll.

Dann war das für Dich ein rundum gelungener Tag und ein schönes Heimkommen?

Ja, es war toll. Wir durften auch noch mal hinter die Kulissen gucken, als keiner da war. Das mochte ich auch. Und die neue Direktorin hat sich sehr wertschätzend bei uns allen bedankt und hat gesagt, dass es überhaupt nicht selbstverständlich ist, dass wir mal einen halben Tag einfach vorbeikommen können.

Danke für das schöne Gespräch, liebe Tine, und toll, dass Du Deiner Schule noch so verbunden bist.