KI-Output und Urheberrecht: No risk no fun?

25. Juni 2025

Ganz im Gegenteil. Der Einsatz generativer KI birgt enorme Chancen – aber auch erhebliche rechtliche Unsicherheiten. Besonders brisant: Die Nutzung von KI-Output im Spannungsfeld des Urheberrechts.

Das Problem

Texte, Bilder oder Codes, die durch Künstliche Intelligenz (KI) erzeugt werden, können Bestandteile urheberrechtlich geschützter Werke enthalten. Das kann zu Urheberrechtsverletzungen führen – insbesondere, wenn Inhalte erkennbar übernommen oder stark imitiert werden.

Zudem bestehen rechtliche Unsicherheiten:

  • Wer haftet bei Verstößen?
  • Wie nachvollziehbar ist der Entstehungsprozess?
  • Welche Regeln gelten für die Nutzung?

Daher ist es wichtig, den rechtlichen Rahmen zu kennen.

Wichtige urheberrechtliche Grundlagen

  • Urheberrechtsverletzung (§§ 16, 19a, 23 UrhG):

Liegt vor, wenn KI-generierte Inhalte erkennbare Teile geschützter Werke übernehmen oder unzulässig vervielfältigen.

  • Freie Bearbeitung (§ 23 Abs. 1 Satz 2 UrhG):

Ist nur erlaubt, wenn das neue Werk eine ausreichende Eigenständigkeit aufweist. Reine KI-Leistungen gelten in der Regel nicht als „Werk“ im Sinne des Urheberrechts, da sie keine menschliche Schöpfung darstellen.

  • Zitatrecht (§ 51 UrhG):

Erlaubt die Nutzung geschützter Inhalte zu Belegzwecken – aber nur unter engen Voraussetzungen, z. B. mit Quellenangabe, in einem eigenen Kontext und mit inhaltlicher Auseinandersetzung.

Praxis-Checkliste

Zur Risikominimierung kann folgende Praxis-Checkliste genutzt werden:

  • Verbindliche Richtlinien einführen und überwachen
  • Einsatzbereiche definieren, Betriebsrat einbeziehen, Zuständigkeiten klären
    Mitarbeiter schulen und sensibilisieren
  • Technisches Grundverständnis und rechtliche Risiken vermitteln
  • Nur mit urheberrechtlich unkritischen Inhalten arbeiten
  • Custom-KI nutzen, Trainingsdaten kontrollieren, Gemeinfreiheit beachten
    KI-Ausgaben aktiv prüfen und ggf. editieren
  • Plagiatstools und Bild-Rückwärtssuche einsetzen, Zitat-/Schrankenregelungen prüfen
    Prompts und Verwendungszwecke dokumentieren
  • Transparenz schaffen für interne Qualitätssicherung und externe Nachweise
  • Entwicklungen beobachten und rechtliche Lage fortlaufend bewerten

Unser Fazit:

Rechtliche Fragen rund um KI-Output dürfen nicht als Randthema behandelt werden. Organisationen brauchen hier eine klare Governance.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne unter digitalisierung@imtb.de

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