Das IMTB-Wiki: ein neuer Meilenstein für unser Wissensmanagement

Das IMTB-Wiki: ein neuer Meilenstein für unser Wissensmanagement

Kennen Sie das? Der demographische Wandel drückt. Es ist absehbar, dass erfahrene Kolleginnen und Kollegen sich „plötzlich und unerwartet“ in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden und einen Großteil Ihres Wissens mitnehmen?

Oder kennen Sie vielleicht folgendes Szenario? Sie nutzen zwar ein Dokumentenmanagementsystem, um das Schriftgut Ihrer Organisation systematisch zu verwalten, aber das informelle Wissen in den Köpfen vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, all die Tricks und Kniffe, die es ermöglichen, Prozesse erfolgreich zu gestalten, sind nicht für alle nutzbar.

Oder all Ihr Wissen ist zwar gut sortiert abgelegt, aber um zu einem bestimmten Stichwort Informationen zu erhalten, müssen Sie sich durch einen Berg von Dokumenten kämpfen? Okay, da wird zukünftig die KI helfen können, aber es gibt ja auch im Jahr 2024 nicht nur die KI, sondern auch Menschen, die anderen Menschen Ihr Wissen evtl. noch einmal auf eine andere Art und Weise zur Verfügung stellen können.

Als Beratungsunternehmen ist das Umwandeln von Information in Wissen Bestandteil unserer täglichen Arbeit bei der IMTB. Wir sammeln seit 18 Jahren unglaublich viele wertvolle Fachkenntnisse und Praxiserfahrungen. Das Wissen daraus zu bewahren und systematisch zu erschließen, ist für uns erfolgskritisch, denn dieses Wissen ist der Grund, warum unsere Kunden uns beauftragen. Wir tun viel dafür, dass unsere Kolleginnen und Kollegen gut informiert sind. Besonders bewährt haben sich das fachliche Onboarding, die jährlich zwei Fortbildungen, der Verzicht auf langfristige Einsätze bei nur wenigen Kunden, interne Vorträge, und der systematische Projektabschluss mit einer Aufarbeitung der „lessons learned“. Daher haben wir in einem internen Projekt unser eigenes IMTB-Wiki entwickelt und im November an den Start gebracht. Dieses leistet einen Beitrag dazu, das interne Wissensmanagement der IMTB weiter zu verbessern – das Thema, dem innerhalb der IMTB im Jahr 2025 besondere Bedeutung beigemessen werden wird.

Aber wie sieht so ein Wiki denn nun aus?

Bei unserem IMTB-Wiki ist es so: Die Startseite erinnert von ihrer spartanischen Aufmachung her bewusst ein wenig an Google, mit der Suche im Zentrum. Es genügt, das Stichwort einzugeben. Sogar eine kleine Einführung in die Bedienung des Wiki und Beispielseiten zur Unterstützung beim Befüllen kann man unter entsprechenden Stichworten finden. Damit wird es allen Kolleginnen und Kollegen leicht gemacht, einen Beitrag zum eigenen Fachgebiet zu veröffentlichen und zur Verfügung zu stellen.

Bei der Erstellung der Artikel sind unsere Kolleginnen und Kollegen inhaltlich weitgehend frei. Das ist natürlich ein erheblicher Vertrauensbeweis. Und daher ist es selbstverständlich auch Aufgabe der Autorinnen und Autoren, dass ihr Artikel nach der Erstellung von einer kompetenten Person qualitätsgesichert wird. Das ist bei der IMTB übrigens grundsätzlich Usus, egal ob bei Produkten für unsere Kunden oder bei internen Dokumenten.

Wichtig ist, wenn man als Organisation ein Wiki nutzt: Was an anderer Stelle bereits „hinreichend“ beschrieben ist, muss nicht noch einmal neu geschrieben werden. Der Anspruch für einen Artikel im Wiki ist es, den Kollegeninnen und Kollegen Kenntnisse zu vermitteln, die man sonst eben nicht im Internet oder anderen internen Ablagen findet. Das können gute Zusammenfassungen sein, spezielle Fachthemen, methodische Ansätze oder auch nur Erläuterungen, in welchen Dokumenten man weiterführende Informationen findet. Wichtig ist vor allem, dass die Wissensaufbereitung in die tägliche Arbeit integriert wird. Dazu braucht es Freude an der Wissensvermittlung, die Integration der Wissensaufbereitung in den Projektablauf und entsprechende Freiräume.

Ein Wiki ist und wird immer im Werden begriffen sein. Es lebt davon, dass viele kleine Wissenshäppchen aus dem Arbeitsalltag dort einfließen. Insofern ist es wichtig, dass sich alle ein Herz fassen und ihr Wissen teilen, um unseren Wissensschatz zu hegen und zu pflegen.

Danke an alle unsere Kolleginnen und Kollegen, die an der Entwicklung des IMTB-Wiki beteiligt waren. Gehen wir es an!

Harmonische Weihnachten

Harmonische Weihnachten

„Tausend Sterne sind ein Dom“

Wir wünschen Ihnen hiermit frohe Weihnachten und viele glücklich machende Lichter, ein Leuchten im Herzen und die Ruhe, den Hauch der Weihnacht zu spüren.

„Tausend Sterne sind ein Dom“ hat unser Kollege Carsten Jenß in diesem Jahr auf dem Akkordeon für Sie eingespielt. Sie sehen ihn in unserem kleinen Film mit seinen Mitmusizierenden des Akkordeonorchesters Berlin e.V.

Mit dieser Melodie wünschen wir unseren Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Geschäftspartnern und allen Familienangehörigen eine harmonische, friedvolle Weihnachtszeit und ein erholsames Jahresende.

Zum Lied „Tausend Sterne sind ein Dom“
Das Lied wurde vom Komponisten Siegfried Köhler komponiert. Siegfried Köhler wurde 1927 in Meißen geboren und schrieb diesen Titel voller Hoffnung unter den Eindrücken der Nachkriegsjahre. Er war später unter anderem Rektor der Dresdner Musikhochschule „Carl-Maria von Weber“ und Intendant der Sächsischen Staatsoper.

1946 brachte er die folgenden Worte zu Papier.

Tausend Sterne sind ein Dom
in stiller weltenweiter Nacht.
Ein Licht blüht auf im Kerzenschein,
das uns umfängt und glücklich macht.

All dies Schweigen macht uns froh,
ein Leuchten durch die Herzen geht.
Und silbern schwingt der hohe Dom,
vom Hauch der Weihnacht still umweht.

Alles Dunkel sinkt hinweg,
wir haben unser Licht entfacht.
Es leuchtet uns zum neuen Jahr
in tiefer sternverklärter Nacht.

Wir wünschen Ihnen hiermit frohe Weihnachten und viele glücklich machende Lichter, ein Leuchten im Herzen und die Ruhe, den Hauch der Weihnacht zu spüren.

Und weil Musik verbindet, spendet die IMTB in diesem Jahr Instrumente für den musikalischen Nachwuchs.

 

Ein funkelnder Jahresabschluss

Ein funkelnder Jahresabschluss

Unsere IMTB-Weihnachtsfeier in Dresden

Die Vorweihnachtszeit bietet immer wieder die perfekte Gelegenheit, um das Jahr gemeinsam ausklingen zu lassen. Und daher hat sich in diesem Jahr das gesamte IMTB-Team auf den Weg nach Dresden gemacht. Und was soll man sagen? Die Stadt hatte sich auch ordentlich in Schale geworfen.

Und so bot es sich an, schon am frühen Nachmittag anzureisen, den Kolleginnen und Kollegen im Dresdner Büro einen Besuch abzustatten und gemeinsam die weihnachtlich glitzernde Stadt zu erkunden. Nicht wenige nutzten die Gelegenheit für einen Spaziergang über all die bezaubernden Märkte im weihnachtlichen Elbflorenz, besonders natürlich über den herrlich leuchtenden und verführerisch duftenden Striezelmarkt.

 

Am Abend wurde dann über den Dächern Dresdens gefeiert, wo uns ein atemberaubender Blick über die Stadt, Glühwein auf der Dachterrasse und ein festliches Abendessen erwarteten. Und im Anschluss daran gab diesmal sogar eine kleine Bescherung für alle.

Nach dem „offiziellen Teil“ war dann viel Zeit für fröhliche Gespräche und natürlich wurde auch die Tanzfläche eröffnet. Getanzt wurde übrigens ausgelassen und wild und zwar bis spät in die Nacht hinein.

Wir haben mal wieder ein wahres IMTB-Familienfest gefeiert, bei dem deutlich wurde, wie schön es ist, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die man wirklich mag.

Mit diesem besonderen Erlebnis blicken wir dankbar auf das vergangene Jahr zurück und freuen uns auf das kommende.

Dresden hat uns verzaubert. Danke an alle, die an der Organisation beteiligt waren – auch an das fleißige IMTB-Bastelteam – und eine frohe Vorweihnachtszeit!

 

Carsten – Leidenschaft und Engagement in allen Lebenslagen:  beim Scannen, Musizieren und im Ehrenamt

Carsten – Leidenschaft und Engagement in allen Lebenslagen: beim Scannen, Musizieren und im Ehrenamt

Zu einer neuen Folge Menschen@IMTB treffen wir in unserem Berliner Büro unseren Kollegen Carsten Jenß. Carsten ist Fachthemenmanager für Digitale Services, und Experte für alles rund um die Themen Scannen, elektronische Signaturen und elektronische Siegel. Darüber hinaus ist er derjenige Kollege, der sich bei unseren Teamwochenenden auf Usedom schon mal spontan an den Flügel setzt und unser Beisammensein mit Musik untermalt.

Hallo Carsten, schön, dass wir Dich zum Gespräch treffen dürfen. Du bist einer unserer besonders erfahrenen Scan-Experten. Wie kam es dazu, dass du diese Expertise erworben hast?

Das hat 1997 angefangen. Ich arbeitete bei einem Hersteller von Dokumentenmanagementsystemen (DMS). Randthema war damals schon das Einscannen von Post und das Erkennen von Dokumenten. Es gab da einen Mitarbeiter, mit dem ich mich sehr gut verstanden habe, den nannten alle Dr. TIFF, denn er konnte TIFF-Dateien hexadezimal lesen. Das kann ich zwar bis heute nicht, aber er hat mich auf diese Weise mit dem Thema Scannen angefixt.

Und seitdem bist du im Thema unterwegs?

Das kam etwas später. Eigentlich komme ich aus der Ecke Dokumenten- und Workflowmanagement-Systeme, was man im Behördenumfeld „E-Akte“ nennt. Ich war bei Softwareanbietern als IT-Projektleiter tätig. Im Jahr 2009 habe ich aber in einer Berliner Zeitung eine Stellenanzeige gelesen, bei der es um den Aufbau einer Scanstelle für Menschen mit Behinderung ging. Ich habe mich beworben, bin genommen worden und war damit ganz schnell aus meiner fränkischen Heimat hier in Berlin gelandet. So fing das an.

Dieser Job endete 2013. Da war die Arbeit getan und ich war zum ersten Mal in meinem Leben drei Monate arbeitslos. Und Arbeitslosigkeit halte ich ja menschlich ganz schlecht aus. Ich habe damals gedacht: „Was kannst du? Was hast du?“ und habe meine Firma „YesWeScan“ gegründet.

Du hast Dich dann trotzdem wieder für den ersten Arbeitsmarkt entschieden…

Ich habe mich weiterhin beworben und dann wieder Arbeit bei einem Softwareanbieter für elektronische Signaturen und Siegel bekommen. Später bin ich dann wieder zum Dokumentenmanagement zurückgewechselt und habe bei einer Firma gearbeitet, die ein DMS anbietet, welches auch in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt wird. Als IT-Projektleiter war ich dafür verantwortlich, dass das Projekt im Zeit- und Kostenrahmen fertig gestellt wurde – und teilweise war ich auch fürs Geld eintreiben verantwortlich. (lacht)

Du hast ja durchaus eine Weile Berufserfahrung: Was sind für dich die markantesten fachlichen Änderungen seitdem Du Dich mit dem Thema Scannen beschäftigst?

Von der reinen Scan-Thematik her passiert nicht mehr allzu viel. Die Scanner werden schneller, die Scanner werden besser. Sie können heute automatisch ausrichten, was früher noch nicht ging. Also Papier, welches krumm eingezogen wurde, können manche Scanner geraderichten. Sie erkennen auch mittlerweile Tackerklammern, das heißt man vermeidet Gerätebeschädigungen.

Was mich immer noch fasziniert, ist die Mischung aus Elektronik, Software und Physik, denn es geht ganz viel um Optik. Wer schon mal einen Tagesschausprecher mit einer schlechten Krawatte gesehen hat, der kennt den Moiré-Effekt, so ein komisches Bildschirmflackern auf der Krawatte. Da überlagern sich zwei Muster und gleiches passiert auch beim Scannen. Sollte man tunlichst vermeiden. Das ist für mich die Herausforderung.

War es für Dich eine besondere Herausforderung, als Du die Inklusions-Scanstelle eingerichtet hast?

Auf jeden Fall. Ich habe zu der Zeit in Straubing gearbeitet und wir waren im Februar im Urlaub in Berlin. Ich habe dort eine Zeitung gekauft. Die lungerte bis April in meinem Auto rum. Und dann habe ich das Auto aufgeräumt, die Zeitung gefunden, die Stellenanzeige gesehen und habe gedacht: „Das probierst du einfach mal.“ Ich bin da relativ spontan. Und wie gesagt: ich wurde genommen.

Ich hatte dort vollkommen freie Hand, was ich tue. Aber es gab natürlich einen Vorgesetzten, der mir ein Budget gegeben hat. Ich habe damals gesagt: „Ich glaube, ich brauche jetzt erstmal eine Weiterbildung, wie man mit behinderten Menschen umgeht.“ Aber er meinte: „Du hast so viel Musik- und Bühnenerfahrung, das machst du jetzt mal nicht. Verlass dich auf den Bauchgefühl.“ Das habe ich dann getan – und es hat funktioniert.

Menschen mit Behinderung sind genauso gute Arbeitskräfte wie Menschen ohne Einschränkungen. Man muss eben auf ihre individuelle Einschränkung eingehen und schauen, wie man diese kompensieren kann. Ich habe zweimal Scanstellen in Inklusionsbetrieben eingerichtet. Einmal für die Alexianer und später für die Johannesstift-Diakonie. Die Dankbarkeit dieser Menschen, dass sie Arbeit bekommen, dass sie auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt sind, dass sie eigenverantwortlich in die Renten- und Sozialversicherung einzahlen. Das ist unglaublich!

Du hast vorhin gesagt, dass dein Chef zu dir gesagt hat, du hättest so viel Musik- und Bühnenerfahrung. Was hat er damit gemeint?

Ich habe auf eigenen Wunsch mit fünf Jahren begonnen, Akkordeon zu lernen. Ich habe das wohl mal irgendwo gesehen und ein Nachbar spielte auch Akkordeon. Klein-Carsten wollte das dann auch. Meine Eltern haben es mir Gott sei Dank ermöglicht, obwohl damals das Geld noch ein bisschen knapp war. Ich bekam erst einmal ein Leihakkordeon, denn kaufen war noch nicht drin. Mit dem kleinen Leihakkordeon habe ich angefangen und dann wurde es immer mehr. Ich werde nächstes Jahr 60 und spiele seit 55 Jahren Akkordeon, und das einfach mit Leidenschaft. Ich spiele Jazz. Ich spiele im Akkordeon-Orchester klassische Musik. Im Akkordeon-Ensemble habe ich Volksmusik gemacht. Ich war Alleinunterhalter mit dem Keyboard. Zurzeit spiele ich auch noch in der Cover-Rock-Band „Faltenrock“. Wir haben nämlich alle schon Falten und spielen Rock. Und die Webseite www.faltenrock.de war tatsächlich frei. So entstand der Bandname.

Und wie oft trittst Du auf?

Es ist weniger geworden. Ich habe früher als Alleinunterhalter in Bayern bis zu 100 Auftritte im Jahr gemacht. Jedes Wochenende zwei Mal: Freitag, Samstag mal Biergarten, mal Hochzeit, Firmenfeiern, was auch immer. Das würde ich heute körperlich nicht mehr schaffen. Wir mussten das sogar steuerlich anmelden.

Aber durch das Geld, das ich dort eingenommen habe, konnte ich mir einen Traum verwirklichen. Ich konnte mir die alten Synthesizer kaufen, von denen ich früher geträumt habe. Meistens kaufe ich mir im Herbst irgendetwas Kaputtes und über den Winter repariere ich es dann, setze es wieder instand. Und so entsteht langsam mein kleines Museum. Ich kümmere mich auch jetzt schon um mein Ableben. Klingt albern, aber die ganzen Geräte gehen danach ins Musikinstrumentenmuseum Berlin. Mit denen habe ich gesprochen. Die waren bei mir, haben sich das angeschaut und haben gesagt, sie nehmen die ganze Sammlung.

Du hast gesagt, Du präparierst und setzt Instrumente instand. Du hattest uns vorher schon verraten, dass Du das nicht nur für Deine Sammlung machst, sondern auch ehrenamtlich.

Ich spiele in Berlin im Akkordeonorchester Berlin e.V. Dieses Akkordeonorchester ist – wie viele andere auch – Mitglied im Deutschen Harmonika-Verband. Deutscher Harmonika-Verband Landesverband Berlin e.V. ist die korrekte Bezeichnung. Das war hier in Berlin eine lose Ansammlung von Menschen und wir haben es in einem Kraftakt zu einem gemeinnützigen Verein gemacht, so dass wir jetzt auch in der Lage sind, Spendenquittungen auszustellen sowie Spendengelder und -instrumente entgegenzunehmen. Mit dem Geld wollen wir versuchen, das Selbst-Musizieren und das Spielen für Jugendliche, welche die finanziellen Mittel nicht haben, aber auch für Senioren zu ermöglichen.

Da stellt ihr Akkordeons zur Verfügung?

Ja, wenn wir Instrumente haben, können wir diese an die Spielenden in den Orchestern verleihen. Das tun wir auch. Es kommt auch vor, dass ein geflüchtetes Kind aus der Ukraine kommt, welches dort Akkordeon gespielt hat und das Instrument natürlich nicht mitnehmen konnte. Dann können wir Instrumente zur Verfügung stellen.

Wenn wir gebrauchte Instrumente bekommen, arbeite ich sie auf. Ich mache das, was ich kann, also Abdichtungen und Optik und all diese Sachen. Zum Stimmen allerdings fehlt mir das Werkzeug. Hierfür kooperieren wir in Berlin mit der Firma Akkordeon Centrum Brusch, die auch bei uns Mitglied sind.

Was bedeutet Dir das gemeinsame Musizieren?

Ich bin ja in Bayern aufgewachsen, genauer gesagt in Franken, und dort sind, Gott sei Dank, Hausmusik und gemeinsames Musizieren immer noch verbreitet. Und gerade an Weihnachten wird das wieder hervorgekramt, weil es draußen kalt und usselig ist. Da sitzt man drinnen zusammen und musiziert miteinander. Ich finde es ein bisschen schade, dass wir das in Berlin kaum haben. Ich glaube auch nicht, dass wir es schaffen werden, dass das kommt. Aber wünschen würde ich mir trotzdem, dass Menschen wieder zusammensitzen, dass sie gemeinsam musizieren und dass sie dadurch vielleicht auch innerlich etwas ruhiger und zufriedener werden in diesen verrückten Zeiten.

Du hast ja auch für unsere Weihnachtskarte die Musik auf dem Akkordeon eingespielt. Schön, dass du dich dazu bereiterklärt hast.

Ich mache das einfach gerne und auch schon lange. Trotzdem war ich aufgeregt, weil solo macht man eine Aufnahme eher selten. Im Ensemble und dann im Orchester kannst du dich immer noch ein bisschen verstecken.

Danke, lieber Carsten für das wunderbare Gespräch und Deine musikalischen Aktivitäten. Wir wünschen Dir eine harmonische Vorweihnachtszeit, im doppelten Sinne.

IMTB auf dem 11. Deutschen Vergabetag 2024

IMTB auf dem 11. Deutschen Vergabetag 2024

Am 14. und 15. November fand in Berlin der 11. Deutsche Vergabetag statt, eine bedeutende Fachveranstaltung für alle, die sich mit öffentlicher Beschaffung und Vergaberecht befassen. Zahlreiche Experten aus Verwaltung, Wirtschaft, Recht und Wissenschaft kamen zusammen, um aktuelle Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen in der öffentlichen Vergabe zu diskutieren. Für uns war die Teilnahme eine wichtige Gelegenheit, Einblicke in die neusten Trends, aktuellen Herausforderungen und Rechtsentwicklungen zu gewinnen.

Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung wurden zahlreiche Vorträge und praxisorientierte Workshops angeboten, die sich mit den drängendsten Fragen der öffentlichen Beschaffung befassten. Zu den behandelten Themen gehörten u.a. Bürokratieabbau, Digitalisierung (insbesondere durch KI) sowie praktische Einblicke in die Markterkundung und die Nachforderung von Unterlagen.

Fokus auf Bürokratieabbau und Digitalisierung

Ein zentrales Thema war die Diskussion über Effizienz- und Entlastungspotenziale in der öffentlichen Auftragsvergabe. Dabei reichten die Ansätze von legislativen Maßnahmen – wie dem Vergabetransformationsgesetz, dessen Umsetzung nach der Regierungskoalitionskrise fraglich ist – bis zum verstärkten Einsatz digitaler Technologien, wie Künstliche Intelligenz (KI).

In mehreren Workshops wurde der Einsatz von KI in Vergabeverfahren beleuchtet. Das Fazit war eindeutig: KI kann eine erhebliche Entlastung bieten. So können die sogenannten Large Language Models, dessen wohl berühmtester Vertreter ChatGPT von OpenAI ist, z. B. Texte für Leistungsbeschreibungen oder andere Dokumente der Vergabeunterlagen generieren. Aber auch das Auslesen von Daten, etwa im Rahmen der Auswertung von Teilnahmeanträgen und Angeboten, kann von KI unterstützt oder potenziell gar vollständig übernommen werden.

Dennoch: Bei der Verwendung von KI ist immer noch eine sorgfältige Kontrolle der generierten Ergebnisse durch den Auftraggeber unverzichtbar, um die fachliche und vertragliche Korrektheit und die vergaberechtliche Rechtskonformität der Verfahren sicherzustellen. Ob und in welchem Maße dieser Kontrollbedarf zukünftig zurückgehen wird, wird die Zukunft zeigen.

Deutscher Vergabetag 2024

Aktuelle Rechtsprechung und praktische Erkenntnisse

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Frage, wie Vergabestellen Fehler bei der Eignungsprüfung und unzulässige Nachforderungen vermeiden können. In diesem Kontext wurden aktuelle Urteile des OLG Frankfurt vorgestellt, bei denen besonders die Vergabetransparenz und die Chancengleichheit der Bieter im Vordergrund standen. Dr. Gundula Fehns-Böer, Richterin am OLG Frankfurt, erläuterte, wie wichtig eine sorgfältige Dokumentation und präzise Vergabeunterlagen sind, um juristische Angriffsflächen zu minimieren und den fairen Wettbewerb zu wahren. Besonderes Augenmerk wurde auf Fälle gelegt, in denen Verstöße gegen Transparenz- und Gleichbehandlungsgrundsätze gerügt wurden. Es wurde betont, das klare und eindeutige Vergabebedingungen essenziell sind, um rechtliche Angriffe und Verzögerungen zu vermeiden. Auch die Anforderungen an produktneutrale Ausschreibungen waren ein zentrales Thema. Die Entscheidungen zeigten, dass Vergabestellen darauf achten müssen, keine unverhältnismäßigen Anforderungen zu stellen, die bestimmte Produkte oder Hersteller bevorzugen.

Markterkundung

Zum Thema Markterkundung wurde intensiv erörtert, wie Vergabestellen eine strukturierte und rechtsichere Markterkundung durchführen können. Die Diskussion unterstrich die Bedeutung einer sorgfältigen Dokumentation und transparenter Abläufe, um den rechtlichen Risiken vorzubeugen und einen fairen Wettbewerb sicherzustellen. Der Vortrag zeigte außerdem auf, dass öffentliche Auftraggeber durch gezielte Markterkundung und den Dialog mit dem Markt nicht nur die besten Angebote identifizieren, sondern auch innovative Lösungen fördern und zu einer fairen Vergabepraxis beitragen können. Abschließend wurde hervorgehoben, dass die Markterkundung für beide Seiten – sowohl für öffentliche Auftraggeber als auch für Unternehmen – ein wertvolles Instrument darstellt.

Aufklärungen und Nachforderungen im Vergaberecht

Im Workshop „Aufklärungen und Nachforderungen im Vergaberecht“ wurde nochmal die Bedeutung des rechtlichen Rahmens bei der Nachforderung von Unterlagen und der Aufklärung von Unklarheiten im Vergabeverfahren hervorgehoben.

Dabei wurde besonders auf die Unterscheidung zwischen Nachforderung und Aufklärung eingegangen: Während die Nachforderung fehlende Unterlagen betrifft, die für die Wertung des Angebots wichtig sind, dient die Aufklärung der Klärung unklarer oder widersprüchlicher Angaben, ohne den Inhalt des Angebots zu verändern. In der Praxis ist es oft schwierig zu bestimmen, welche Unterlagen als wertungsrelevant gelten und welche Nachforderungen gerechtfertigt sind. Um diese Abgrenzung klarer zu machen, wurden aktuelle Rechtsprechungen und praxisnahe Beispiele herangezogen, die die Spielräume und Grenzen der Nachforderung verdeutlichten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nachforderungen zwar eine gewisse Flexibilität im Vergabeverfahren ermöglichen, jedoch immer im Einklang mit den Prinzipien der Fairness und Transparenz erfolgen müssen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Vergabeprozess nicht gefährdet wird und alle Beteiligten gleichbehandelt werden.

Fazit und Ausblick

Der deutsche Vergabetag hat erneut verdeutlicht, wie komplex und dynamisch das Vergabewesen ist. Die Diskussionen über neue Technologien, den Abbau bürokratischer Hürden und legislative Anpassungen zeigten auf, dass eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Vergaberechts notwendig ist, um den wandelnden Anforderungen gerecht zu werden. Der Einsatz digitaler Lösungen (wie KI) und die Vereinfachung von Prozessen sind dabei zentrale Elemente, die zu einer effizienteren und transparenteren öffentlichen Beschaffung beitragen können. Während die Umsetzung der geplanten Reformen abzuwarten bleibt, hat der Vergabetag wertvolle Impulse und praxisorientierte Ansätze für die zukünftige Ausgestaltung des Vergaberechts gegeben.