Nadja: Projekte, Publikationen, Lehraufträge und ein Freitag, der 13. als Glückstag

Nadja: Projekte, Publikationen, Lehraufträge und ein Freitag, der 13. als Glückstag

Im Gespräch mit unserer Kollegin Nadja Morgner.

Wir treffen uns heute zum Gespräch mit unserer Kollegin Nadja Morgner, die schon seit 2009 bei der IMTB ist. Nadja berichtet uns über 14 Jahre Beratungserfahrung, das Eintauchen in andere Arbeitswelten, die Arbeit mit Kunden und Studierenden und darüber, warum sie sich bei der IMTB wohlfühlt.

Hallo Nadja, Du bist von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der IMTB diejenige, die am längsten dabei ist. Wie bist du eigentlich zur IMTB gekommen?

Das ist jetzt schon eine Weile her, aber ich weiß es noch sehr genau. Ich war gerade mit meinem Studium fertig und hatte eine erste Beschäftigung in einem Auslandsprojekt bei einem ehemaligen Professor. Als dieses Projekt beendet war, wusste ich nicht genau, wie es weitergehen wird und musste mich erst einmal orientieren. Und in diesem Moment bekam ich von einem Ralph Naumann [Geschäftsführer der IMTB, d. Red.] eine Nachricht über XING, dass er Lust hätte, mich für eine Stelle als Juniorberaterin hier bei der IMTB kennenzulernen. Die IMTB hat also mich gefunden über Schlagworte. Da gehörte damals schon Geschäftsprozessmanagement dazu, weil ich im Studium ein Hochschulprojekt in Brandenburg gemacht hatte, durch welches schon viele Schlagworte in meinem Profil vorhanden waren, nach welchen die IMTB anscheinend gesucht hatte. Die Nachricht von Ralph hab ich noch.

Relativ kurz danach war ich dann an einem Freitag den 13. hier in der Schumannstraße 14 und hab geklingelt. An dem Abend machten mir zwei aufgeregte Kolleginnen auf und damit hatte ich damals schon fast das gesamte Team kennengelernt. Wir waren zu dem Zeitpunkt mit mir nur acht Personen, drei Kolleginnen, die drei Firmengründer, die Buchhalterin und ich als neue Kollegin. Wahnsinn.

 

 

Wenn man Beratung hört, meint man ja eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, wie dieser Beruf aussieht: Projekte, Projekte, Projekte und ziemlich viel Stress. Wie beschreibst Du Freunden und Familie, was Du machst?

Also, es fragt ehrlich gesagt kaum jemand danach, außer jetzt so langsam die Kinder. Ich erinnere mich dann immer ein kleines bisschen an das, was eine Kollegin mal sagte, wie sie es ihren Kindern erklärt. Sie hat das damals so formuliert: sie hilft anderen dabei, ihre Arbeit gut zu erledigen. Und so ein kleines bisschen versuche ich das auch so zu erklären. Wenn mich allerdings ein Erwachsener fragt, dann sage ich erst einmal „Unternehmensberatung“, weil das ein Begriff ist, mit dem viele etwas anfangen können. Nur, dass wir keine Unternehmen beraten, sondern die öffentliche Verwaltung. Und wenn es um die Themen geht, dann sage ich: „Naja, es sind organisatorische Themen an der Schnittstelle zur IT“, und dann klingt das meistens schon so langweilig, dass keiner mehr eine Nachfrage stellt. Es sei denn man hat jemanden vor der Nase, der aus einem ähnlichen Kontext kommt.

Und wie siehst Du das? Was macht Deinen Beruf für Dich aus? Was machen wir hier?

Es ist ein ständiges Eintauchen in die Arbeitswirklichkeiten anderer, ein Sich-Zurechtfinden in deren Umfeld, um dann tatsächlich Empfehlungen aussprechen zu können oder auch mit der eigenen Arbeitskraft bei Aufgaben zu unterstützen.

Wir haben als Firma ja ein ziemlich breites Leistungsportfolio. Welche Themen haben Dich im Laufe der Jahre, die Du hier arbeitest, am meisten angesprochen?

Also Freude macht mir immer das direkte Arbeiten mit den Kunden, etwas live mit anderen Menschen zu erarbeiten. Das kann dann alles mögliche sein, von Prozessmodellen bis hin zur Erhebung von Mengengerüsten für Personalbedarfsermittlungen, was wir zuletzt viel gemacht haben. Es ist dieser Austausch in direkten Workshopsituationen, online oder analog. Das macht mir wesentlich mehr Spaß, als mich zu Hause einzuschließen und an einem Konzept zu schreiben. Aber zur Abwechslung ist auch das mal schön, weil dieser direkte Kontakt zu Kunden ja auch herausfordernd sein kann. Man muss geistig sehr flexibel sein und ist auch nicht jeden Tag gleich gut darin, mit Menschen interagieren zu können und zu wollen. Aber grundsätzlich macht mir das schon am meisten Spaß. Es muss auch nicht unbedingt ein Kunde sein. Mit Kolleginnen und Kollegen ist es auch sehr schön, Dinge zu erarbeiten.

Du gehörst zu den Kolleginnen und Kollegen, die auch unter dem Reiter Veröffentlichungen auf unserer Website namentlich auftauchen. Du hast unter anderem aus Deiner Arbeit bei der IMTB heraus publiziert.

Ja, bei der IMTB war es damals die E-Akte-Studie zur Revisionssicherheit. Das ist jetzt schon etliche Jahre her. Später gab es auch noch mehrere Veröffentlichungen, wo nicht IMTB drüberstand, an denen wir aber mitgearbeitet haben, zum Beispiel eine Veröffentlichung mit dem Bundesverwaltungsamt (BVA), bei der es um das strategische Prozessmanagement ging.

Und dann ist eine Publikation mit dem DIN zusammen entstanden, die im Erarbeitungsprozess auch wirklich Spaß gemacht hat. Da haben Ralph [Naumann, d. Red.] und ich mit anderen Beratungsfirmen und Akteuren der öffentlichen Verwaltung sowie Hochschulen ein Dokument erarbeitet, in dem eine Vorgehensweise zur Einführung von Geschäftsprozessmanagement (GPM) in der öffentlichen Verwaltung entwickelt wurde. Die Publikation bezieht sich sowohl auf die strategische Ebene in einer Organisation, enthält aber auch Empfehlungen dafür, wie man GPM operativ gestaltet. Ein ähnliches Dokument hatten wir vorher auch schon mit dem Freistaat Sachsen erarbeitet, welches maßgeblich für die Einführungsvorgehensweise und generell für Geschäftsprozessmanagement in Sachsen ist.

Also Projekte und viel Stress, sind es nicht nur…

Nein, sonst könnte ich die Arbeit hier auch nicht seit so langer Zeit machen.

Ich habe die ganze Zeit über auch immer interne Aufgaben wahrgenommen. Das ging damals los, als wir das Qualitätsmanagement etabliert haben und unsere Kollegin Sylvia, die das aufgebaut hatte, nicht mehr da war. Da habe ich übernommen und war bis zu meiner ersten Elternzeit zentrale Qualitätsmanagementbeauftragte. Später ging es dann um die Publikationen, Aufgaben im Vertrieb und darum unsere internen Strukturen auf die nächste Ebene zu heben, um besser skalierbar zu sein, speziell für das Firmenwachstum. Als ich anfing waren wir ja nur acht Personen und sind inzwischen über 70 Kolleginnen und Kollegen.

Du bist für die Themen Projektmanagement und Prozessmanagement auch Dozentin an der HTW in Berlin, Deiner ehemaligen Hochschule, und gibst Dein Wissen an Studierende weiter. Kannst Du uns darüber ein bisschen erzählen?

Wir haben 2017/2018 eine Organisationsuntersuchung über die Berliner Standesämter geschrieben. Diese Untersuchung wurde dann im Sommer 2018 veröffentlicht. In Zusammenhang mit der Organisationsuntersuchung hat mein ehemaliger Professor Martin Brüggemeier die Anfrage an mich herangetragen, ob ich Zeit und Lust hätte, eine Lehrtätigkeit zu übernehmen. Damals war Prozessmanagement im Fokus und so konnte ich mir das gut vorstellen. Ich bin dann also als Lehrbeauftragte an meine ehemalige Hochschule zurückgekehrt. Das war nochmal eine neue Herausforderung, weil die Studierenden regelmäßig und viel Input wollten und brauchten. Für sie geht es um einen Leistungsschein und sie wollen vielleicht diese Themen auch in ihren Abschlussarbeiten weiterverarbeiten. Deswegen war auch noch einmal eine andere Verantwortung da, und zwar Einblick zu geben in unser Praxisleben als Beraterinnen und Berater aber eben verknüpft mit theoretischen Inhalten. Diesen Lehrauftrag habe ich zwei Semester gemacht, bis ich wieder in Elternzeit gegangen bin. Währenddessen habe ich den Lehrauftrag an Kollegen hier bei uns weitergegeben. Zuletzt hat sich der Inhalt auch noch einmal erweitert. Es ist noch Projektmanagement als Thema hinzugekommen. Ab Herbst habe ich diesen Lehrauftrag wieder selbst inne.

 

Du bist jetzt 14 Jahre bei der IMTB. Warum fühlst Du Dich hier offensichtlich so wohl?

Ich fühle mich hier wirklich sehr wohl. Zunächst mal kann ich mich hier selbst organisieren. Das ist mir persönlich sehr wichtig, war es schon immer. Das ist so meine Natur. Und jetzt mit der Familie ist es auch notwendig, weil ich Vollzeit arbeite. Ohne die Flexibilität, die wir hier haben, wäre das gar nicht drin mit zwei kleinen Kindern in einer herausfordernden Tätigkeit, die ja auch nicht jeden Tag gleich ist. Das ist erstmal ein wichtiger Punkt.

Dann ist es ebenso wichtig, dass es mir hier nie langweilig geworden ist. Bei den Projekten auf der einen Seite, aber natürlich auch bei den internen Aufgaben. Die Projekte dominieren allerdings den Arbeitsalltag. Da hab ich manchmal fast das Gefühl, ich habe für zehn bis zwanzig verschiedene Arbeitgeber gearbeitet, weil es eben immer wieder so ein Eintauchen in die Arbeitswelt von anderen ist und man dann ja auch ein Stück weit Teil von denen und ihren Themen und ihrer Organisation wird. Als ich zum Beispiel mit den Standesbeamten hier in Berlin gearbeitet habe, haben sie mich durch das Modellieren der Fachprozesse auch fast zu einer halben Standesbeamtin hin entwickelt, so haben wir oft gescherzt. Das macht es so spannend. Die Abwechslung an Themen aber auch an Menschen.

Und dann ist es auch bei uns intern eine sehr schöne Atmosphäre. Man kann sich einfach wohlfühlen und auch so ein bisschen fallen lassen. Ich muss nicht die ganze Zeit die toughe Beraterin sein. Man kann eben einfach auch Mensch sein und das ist sehr angenehm.

Diese Dinge, das sind eigentlich die drei wichtigsten Punkte. Und die stehen ohne Priorisierung so nebeneinander.

Danke, liebe Nadja, für das sehr interessante Gespräch und auf viele weitere schöne Jahre bei der IMTB.

IMTB auf der Smart Country Convention 2023 in Berlin

IMTB auf der Smart Country Convention 2023 in Berlin

Vom 07.–09. November 2023 wird die IMTB mit einem Stand auf der Smart Country Convention auf dem Messegelände Berlin vertreten sein.

Die Smart Country Convention findet inzwischen bereits zum sechsten Mal statt. Die Vision der Veranstalter ist es, die Verwaltungsdigitalisierung voranzubringen und die Modernisierung von Städten und Kommunen zu beschleunigen. Als Plattform für Zukunftsfähigkeit und Innovationsstreben der öffentlichen Verwaltung sowie der Daseinsvorsorge treffen auf der #SCCON23 Top-Innovationen der Digitalbranche auf zentrale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Bund, Länder und Kommunen sowie auf renommierte Sachverständige aus Wissenschaft und Verbänden.

Unsere Kolleginnen und Kollegen erwarten Sie zum fachlichen Austausch in Halle 25 am Stand 354. Kommen Sie mit uns ins Gespräch zu aktuellen Themen, wie „KI und E-Akte“, zu Dauerbrennern wie „Akzeptanz für notwendige Veränderungen schaffen“ und zu vielen weiteren Themen rund um die digitale Transformation.

Wir freuen uns auf Sie!

Wann: 7. – 9. November 2023

Wo: Halle 25 auf dem Messegelände Berlin, Stand 354

Alle Informationen zur Smart Country Convention 2023 finden Sie hier: https://smartcountry.berlin

Nachhaltigkeit@IMTB: Unser Engagement vor Ort!

Nachhaltigkeit@IMTB: Unser Engagement vor Ort!

Die IMTB zeichnet sich nicht nur durch eigenes nachhaltiges Handeln aus, sondern unterstützt finanziell Unternehmen vor Ort, die rund um das Thema Nachhaltigkeit tätig sind. Im Rahmen dieses Engagements spendeten wir zuletzt 500€ an IGLU gUG in Köln.

IGLU – das steht für Inspiration für Gemeinwohl und Lernen Umzudenken. Es ist ein Bildungsort und gleichzeitig ein Ladenlokal, in dem alle erfahren, wie ressourcenschonender Konsum in der Praxis aussehen kann. Im IGLU können neben ökofairer Kleidung aus Restposten oder Retouren zahlreiche lokale Upcycling-Unikate gekauft und teilweise getauscht werden.

Im kleinen Supermarkt werden aussortierte und abgelaufene Lebensmittel vor dem Mülleimer gerettet und sind gegen Spende erhältlich. Daneben können im Tauschraum gut erhaltene Secondhand-Klamotten von Mitgliedern unbegrenzt getauscht werden. Neben Workshops werden Vorträge, Filmabende oder Diskussionsrunden rund um Themen der Nachhaltigkeit im Konsum und im täglichen Leben sowie der eigenen Verantwortung bzw. den eigenen Handlungsfeldern durchgeführt. Das Angebot ist nachhaltig, kreativ, bezahlbar und solidarisch. Das IGLU ist ein gemeinschaftlicher Ort, der durch die Gemeinschaft existiert und finanziert wird.

Nachhaltigkeit@IMTB: über 900 gepflanzte Bäume

Nachhaltigkeit@IMTB: über 900 gepflanzte Bäume

Nachdem wir Ende Juni schon vermelden konnten, dass der letzte Benziner unter unseren Dienstwagen vom Hof gerollt ist, freuen wir uns heute über inzwischen mehr als 900 im Namen der IMTB gepflanzte Bäume.

Aber wir haben nicht nur unsere Dienstwagen komplett auf E-Autos umgerüstet und Bäume gepflanzt. Wir tun noch mehr, z. B. 100 % Ökostrom, Bahncard 50 1. Klasse und Deutschlandticket, Jobrad, Mülltrennung, Plastik- und Papiervermeidung, Vermeidung von Inlandsflügen.

Weil wir trotz allem bei unserer Arbeit ökologische Fußabdrücke hinterlassen, unterstützen wir die Aufforstung klimastabiler Bäume ganz in der Nähe, unter anderem im Königsforst bei Köln. Unser Kollege Gregor war vor Ort und hat ein Foto mitgebracht.

Die von uns aufgeforsteten Bäume bedeuten eine CO2-Reduktion von mehr als 750 Tonnen. Mit unseren Kompensationszahlungen werden zudem verschiedene Klimaschutzprojekte, wie die Renaturierung von Mooren, Energie über Wasserkraft und Windkraft unterstützt.

Alle Infos zu unserem Engagement und ein Blick auf den digitalen IMTB-Firmenwald gibt es hier:
https://app.planted.green/imtbgroupgmbh

Yassine: Praktikant – Werkstudent – Bachelor – Master – Junior-Berater

Yassine: Praktikant – Werkstudent – Bachelor – Master – Junior-Berater

Im Gespräch mit unserem Kollegen Yassine Baklouti.

Lieber Yassine, Du hast gerade bei uns als Junior-Berater angefangen, bist aber schon seit viereinhalb Jahren als Werkstudent Teil unseres Teams. Dein Abitur hattest Du noch in Deiner Heimat Tunesien gemacht. Wie war das damals?

Ich hatte das Privileg, dass ich in Tunesien in sehr guten Schulen war und in einem Elite-Gymnasium mein Abitur machen konnte. Das Schulsystem in Tunesien funktioniert so, dass man nach der Grundschule, ein Collège und später je nach Leistung ein Lycée besucht. Zwischen jeder Phase gibt es ein Auswahlverfahren. Man schreibt Klausuren in verschiedenen Fächern, wie Mathe, Physik und Chemie. Diejenigen, die am besten abschneiden, bekommen die Plätze in den Eliteschulen. Ich hatte es tatsächlich geschafft, im größten Elite-Gymnasium Tunesiens mein Abitur machen zu dürfen und bekam von meiner Schule Empfehlungen für ein Studium im Ausland, unter anderem in Deutschland. Ich habe noch ein Vorbereitungssemester in Tunesien absolviert und bekam anschließend mein Visum für das Studium.

Wie war es, hier in Deutschland anzukommen?

Mein Gymnasium war sehr stark am europäischen Modell orientiert. Dadurch war der Kulturschock nicht ganz so groß, als ich hergekommen bin. Wir wurden ja frühzeitig darüber aufgeklärt, wie hier alles abläuft.

Mir war es dann erst einmal wichtig, die Sprache so gut, wie möglich zu lernen, damit ich im Studium auch alles mitbekomme. Ich wollte unbedingt in die Richtung Ingenieurswesen. Also habe ich mich für Wirtschaftsingenieurwesen beworben, weil ich mich als Generalist da gut aufgehoben fühlte. Ich wurde an einigen Hochschulen angenommen, aber da ich in Berlin Familie habe und viele Tunesier mir die HTW empfohlen haben, bin ich dort gelandet.

Wie bist Du dann zur IMTB gekommen?

Ich hatte schon vorher gearbeitet, habe Nachhilfe in Französisch und Mathe gegeben und im Hotel Adlon gearbeitet. Für das Studium an der Hochschule waren die Nachtschichten im Hotel schwierig. Es war körperlich oft anstrengend am nächsten Morgen wieder in der Hochschule zu sein.

Ich habe dann etwas anderes gesucht und dachte damals: Ich möchte einfach verstehen, wie die Deutschen ticken. Als ich auf LinkedIn gesehen habe, die IMTB macht Projekte in Ministerien und Verwaltungen, da dachte ich: Das könnte interessant sein!

Das Bewerbungsverfahren war relativ einfach, weil ich da auch nicht so viel schreiben musste. Also habe ich einen Lebenslauf geschickt und hatte bald mein erstes Telefonat und so hat es sich ergeben, dass ich seit April 2019 hier bin.

Wie fandest Du den Einstieg hier?

Gleich beim ersten Gespräch hatte ich Kontakt mit der Geschäftsführung. Das war anders als im Hotel, wo ich gerade mal meinen direkten Vorgesetzten kannte. Hier saß ich gleich einem Geschäftsführer und einer Kollegin gegenüber und war aufgeregt. Ich hatte übrigens auch so ein blaues Hemd an, wie heute. Daran erinnere ich mich.

Ich hatte gleich ein gutes Gefühl, weil mir vermittelt wurde, dass ich sofort richtig arbeiten kann. In den ersten Tagen hat mich unsere Kollegin Megi begleitet und mir die Aufgaben erklärt. Und so ging es dann weiter Schritt für Schritt. Und jetzt kenne ich mich wahrscheinlich in diesen Räumlichkeiten besser aus als unsere Geschäftsführung: die Räumlichkeiten, wer was macht, und wo was ist. Die genauen Funktionen kennt aber natürlich die Geschäftsführung besser.

Welche Aufgaben hast Du genau gehabt?

Es ist eher die Frage, welche Aufgaben ich in den Jahren nicht gehabt habe: vom Empfang, Post, Rechnungsbearbeitung, interne Kommunikation, Eventorganisation, Logistik, Organisatorisches. Alles, was man vielleicht nicht unbedingt sieht, aber was man merkt, wenn es nicht da ist. Und damit habe ich mich sehr gut gefühlt, weil ich das Gefühl hatte, ich bin mein eigener Chef. Ich mache alles, wie ich es für richtig halte, und es kommt sehr gut an. Diese Eigenständigkeit und Eigenverantwortung, das war für mich absolut wichtig.

Ich hatte in der Büroorganisation einiges optimiert, so dass ich mit den Arbeiten schneller fertig war. Dadurch hatte ich Kapazitäten gewonnen und habe dann auch fachliche Aufgaben gekriegt. Damals kamen zwei Kolleginnen zu mir und haben gesagt: „Falls Dir ein bisschen langweilig sein sollte, dann hätten wir da was für Dich“. Das war meine erste fachliche Aufgabe, eine fürchterliche, riesige Excel-Tabelle. Damit ging es los. Später habe ich noch andere Auswertungen gemacht. Es hat mir gefallen, dass ich da etwas tue, was Umsatz generiert.

Du hast dann auch das Praktikum im Rahmen Deines Bachelorstudiums bei der IMTB absolviert…

Ja, ich bin dann vom Werkstudenten zum Praktikanten geworden. Da war ich sechs Monate in verschiedenen Themen, wie Finanzen, Organisation und Büro, Projektmanagement, Vertrieb und Angebotserstellung unterwegs. Das war eine lehrreiche Zeit. Ich bin durch alle Bereiche gegangen und habe einen sehr tiefen Einblick in das Unternehmen bekommen.

Und dann hattest Du Dich wegen der guten Erfahrungen entschieden auch Deine Bachelorarbeit über ein Thema zu schreiben, das die IMTB angeht?

Genau, ich habe meine Bachelorarbeit hier geschrieben, und zwar zum Thema Projektmanagement, weil ich festgestellt habe, dass unsere internen Prozesse für das Projektmanagement verbessert werden können. Wir brauchen ein PMO (Projekt-Management-Office). Und jetzt haben wir damit angefangen und das finde ich super!

Und weil das so gut lief, ging es dann mit der Masterarbeit weiter…

Die habe ich auch über ein IMTB-Thema geschrieben, nämlich über Corporate Social Responsibility. Gesellschaftliche Verantwortung steht in unserer IMTB-Vision. Ich habe für die Masterarbeit eine CSR-Strategie entwickelt und auch da gibt es die Überlegung, das im nächsten Schritt zu implementieren. Das fühlt sich absolut sexy an. Wenn Du ein Thema bekommst und Dich dann auch sofort verantwortlich fühlst, hast Du eine komplett andere Motivation. Es ist Dein Vorschlag oder Deine Idee, die Du verwirklichen möchtest.

Du warst jetzt bei uns vier Jahre Werkstudent. Wie hast du diese Zeit erlebt?

Es waren sehr schöne Zeiten.
In einem mittelständischen Unternehmen wie der IMTB kann ich vielseitige Erfahrungen sammeln und meine Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen ausbauen. Dies ermöglicht mir eine breite Expertise zu entwickeln und fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams in verschiedenen Projekten. Es gab Momente, wo Du sagst: „Gerade ist es mein Traumjob“ und manchmal konnte man auch nur die Augen verdrehen. Aber es gibt immer Höhen und Tiefen. Das macht die Arbeit dynamischer, sonst wäre es viel zu langweilig.

Schön ist, dass hier eine flache Hierarchie herrscht. Selbst während meiner Verantwortung für bestimmte Aufgaben haben meine Kolleginnen und Kollegen tatkräftig mitgeholfen. Im Gegensatz dazu habe ich in anderen Unternehmen beobachtet, dass die Menschen sich oft auf andere verlassen und Aufgaben liegenlassen. Hier ist dieses Verhalten nicht anzutreffen. Es gibt keine Mentalität wie „der Werkstudi wird das schon erledigen.“ Diese Kultur eröffnet mir die Möglichkeit, in verschiedene Aufgabenbereiche hineinzuschauen, ohne dass meine Qualifikation in Frage gestellt wird. Das Konzept des „Learning on the job“ wird in diesem Zusammenhang aktiv gefördert. Selbst wenn ich noch nicht über das nötige Fachwissen verfüge, gibt es immer jemanden, der mich anleitet, meine Aufgaben erklärt und klärt, was genau von mir erwartet wird.

Welche Arbeiten haben Dir als Werkstudent am meisten Freude bereitet?

Die Leute dabei zu unterstützen in einer vernünftigen, guten Arbeitsumgebung zu arbeiten. Das sind Sachen, die viel im Hintergrund passieren, die aber dafür sorgen, dass die Kolleginnen und Kollegen glücklich sind, wenn sie ins Büro kommen und dann auch produktiver sind.

Was ich ganz toll fand, war, dass ich vieles von der Arbeit für meine Uni gebraucht habe. So Themen wie Finanzen, Controlling, Bilanzierung und Projektmanagement, die habe ich ja hier erlebt und dann auch in meinem Studium wiedergefunden. Da ging es mir dann manchmal so: „Ah, jetzt verstehe ich, warum wir das so machen.“ Also dieses andersherum – erst Praxis und dann in der Theorie sacken lassen – fand ich viel besser als erst Theorie und dann Praxis.

Ab dem 01.09.2023 arbeitest Du bei uns als Junior Berater. Was hat Dich dazu bewogen?

Ich glaube am meisten waren das die Menschen hier. Ich weiß, dass ich mit einigen Kolleginnen und Kollegen hier viel erreichen werde. Dies gilt sowohl für die berufliche als auch für die persönliche Ebene. Die Arbeit an sich war nicht der Hauptgrund. Es gibt manchmal schon schwierige Arbeitssituationen, aber wenn Du einfach tolle Leute dabeihast, ist das kein Problem. Wir werden das gemeinsam meistern, weil ich eine gewisse emotionale Basis aufgebaut habe, die ich brauche, um zu arbeiten.

Und zweitens: Wir ergänzen uns gegenseitig. Die Struktur, die wir haben, die können wir nur fördern. Na klar, wir haben hier keine Associate Manager oder toll klingende Positionen. Wir haben Junior-Berater, Berater, Senior-Berater und dann Manager oder Fachspezialisten. Und man weiß manchmal gar nicht, ob jemand Junior-Berater, Berater, Senior-Berater oder Fachspezialist ist, weil es im Miteinander überhaupt keine Rolle spielt. Das gefällt mir.

Lieber Yassine, wir wünschen Dir viel Erfolg beim Berufseinstieg und bedanken uns ganz herzlich für das Gespräch.